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Rezension: Peter J. König: B. B. KING & THE GUITAR LEGENDS In Sevilla, Spain Albert Collins-Robert Cray-Dave Edmunds-Steve Cropper-Bo Diddley

Im Zuge der Expo 92, genauer gesagt am 15. Oktober 1991 kam es zu einem besonderen Treffen der Gitarren-Legenden Albert Collins, Robert Cray, Dave Edmunds, Steve Cropper und Bo Diddley mit einem der Größten in der Soul-Music, dem einzigartigen B.B. King. Jeder für sich ein Virtuose mit der Gitarre, beeindruckt auch jeder mit seinen ganz persönlichen Gesangseinlagen. Zudem verstehen sie es bestens mit ihren Instrumenten, ähnlich wie menschliche Stimmen, ihre aktuelle Stimmungslage auszudrücken. Da wird geflüstert, gedroht, geschmeichelt und geweint. 

Bei gemeinsamer Performance führen die Gitarren die Gespräche, die zweite antwortet unmittelbar auf die erste und je nach Gefühlslage wird konzertiert weitergespielt oder auch sehr heftig und besonders schrill dagegen gehalten. Vieles ist improvisiert und entstammt der momentanen Stimmung und der musikalischen Inspiration des jeweiligen Künstlers. Dies ist ganz hohe Gitarrenkunst, natürlich sensationell von den stimmlichen Einsätzen der Akteure untermauert . Kein Wunder, dass da das Publikum mitgerissen wird, so etwas geht unter die Haut. Entsprechend ist das Feedback, das von unten auf die Bühne zurück geworfen wird. Die Protagonisten und ihre Anhänger verschmelzen zusehends zu einer musikalischen Einheit, das besondere Frage- und Antwortspiel zwischen Bühne und dem Auditorium wird gepuscht.

Um den musikalischen Rahmen auszubauen und abzurunden, ergänzen weitere Instrumente, gespielt von überragenden Meistern ihres Fachs die Runde. Es sind Richard Cousins am Bass, John David am Keyboard, Debby Hastings ebenfalls Bass und Terry Williams Drums. Die Miami Horns werden von Ed Manion, Mark Pender und Richie Rosenberg geblasen. Alle zusammen legen sie eine gelungene Session hin. Natürlich kommt es beim Publikum besonders gut an, wenn die Legenden ihre jeweiligen Hits intonieren. Dabei lässt es sich so fabelhaft mitmachen. Hier nun die einzelnen Musiker mit ihren jeweiligen Stücken:
1. Sabre Dance Dave Edmunds
2. Standing At The Crossroads Dave Edmunds/ Steve Cropper
3. Phone Booth Robert Cray
4. No Love In My Heart Robert Cray
5. The Dream Robert Cray/ Albert Collins
6. Mr Collins Mr Collins Albert Collins/ Dave Edmunds/ Steve Cropper
7. Ice Man Albert Collins/ Dave Edmunds/ Steve Cropper
8. Travellin South Albert Collins/ Dave Edmunds/ Steve Cropper
9. Sittin” On The Dock Of The Bay Dave Edmunds/ Steve Cropper/ Robert Cray
10. Green Onions Steve Cropper/ Dave Edmunds
11. Bo Diddley Bo Diddley/ Steve Cropper
12. I’m A Man Bo Diddley/ Steve Cropper
13. Who Do You Love Bo Diddley/ Steve Cropper/ Dave Edmunds
14. I’m Moving On B. B. King/ Dave Edmunds/ Steve Cropper
15. Back In L.A. B. B. King/ Dave Edmunds/ Steve Cropper
16. The Thrill Is Gone B. B. King/ Dave Edmunds/ Steve Cropper
17. The Tribute Blues All Stars

Weil diese einmaligen Gitarrencracks und Soulfanatiker in dieser Formation wahrscheinlich nie mehr gemeinsam auftreten werden, ist diese DVD ein Musikdokument von ganz besonderem Wert. Gemütswallungen und mitreißende musikalische Freude sind garantiert. 

Empfehlenswert

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Rezension Peter J. König: S U N S H I N E O F Y O U R L O V E Live at Expo Keith Richards Bob Dylan Jack Bruce Phil Manzanera In Sevilla, Spain

Zur Expo 1992 in Sevilla in Spanien wurde den Fans ein ganz besonderes Musikereignis geboten. Unter der Ankündigung: Guitar Legends Expo 92 – Experimental Concert sind vier ganz Große der Musikzunft gemeinsam zu einer erlebenswerten Session auf die Bühne gekommen. Dabei handelte es sich um Keith Richards von den Stones, weltberühmt, um Bob Dylan nicht weniger weltberühmt, Jack Bruce ein Virtuose an der bass-guitar, gleichzeitig Gesang und Phil Manzanera solo-guitar ebenfalls Gesang. Richards und Dylan braucht man nicht extra vorzustellen. Was sie bieten, weiß man seit Jahrzehnten. Bei dieser Starbesetzung zu dem Konzert im Zuge der Expo 92 in Sevilla hat man sich besonders bei den einzelnen Stücken auf die Gitarrenvirtuosität der Künstler konzentriert. 

Begleitet werden die Stars von exzellenten Studiomusikern, die ihrerseits allesamt hervorragende Solisten sind. Sie alle leben den Rock und den Blues. Zusammen haben sie eine eindrucksvolle Performance hingelegt. Das Publikum in der Halle wird kontinuierlich angeheizt, bis es rast. Außergewöhnlich Keith Richards, nicht nur an der Gitarre sondern auch sein Gesangsbeitrag, wobei er seinen ganz eigenen Charme spielen lässt. Es ist nicht verwunderlich, dass er auch heute noch mit den Stones die Rockn“Roller auf der ganzen Welt in den Bann zieht. Bob Dylan wie immer kauzig. Wie eh und je mit der Mundharmonika um den Hals, krächzt er zur Gitarre mit seiner unnachahmlichen Stimme monoton ins Mikrophon. Jack Bruce rockt die Bass-Gitarre, während Phil Manzanera einzigartige Läufe auf seiner Solo-Gitarre zelebriert. Da alles live aufgenommen wurde, kommt die aufgeladene Atmosphäre besonders gut rüber. Dies liegt nicht zuletzt auch an den einzelnen Songs, die ebenfalls seit Jahrzehnten Kultstatus haben. Im Einzelnen: 

1. Sunshine of your Love Jack Bruce
2. Southern Cross Phil Manzanera
3. Sphinx Phil Manzanera 
4. City of Gold Jack Bruce
5. White Room Jack Bruce 
6. All along The Watchtower Bob Dylan 
7. Boots Of Spanish Leather Bob Dylan
8. Along The Borderline Bob Dylan 
9. Answer Me Bob Dylan 
10. Shake Rattle “N” Roll Bob Dylan/Keith Richards 
11. Going Down Keith Richards 
12. Something Else Keith Richards 
13. Connection Keith Richards 
14. Can”t Turn You Loose All Stars 

Bei dem letzten Stück lassen es alle noch einmal richtig krachen, die Musikgiganten nebst Begleitmusiker. Sie legen es darauf an vom frenetischen Publikum nicht so schnell vergessen zu werden. 

 Empfehlenswert.

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Rezension:Land of Shadows (+ Bonus DVD) (Audio CD)

Diese Kassette enthält eine DVD und eine CD. Hier kann man den Leadtönen der Jazzpianistin Julie Sassoon lauschen und sie auf der DVD bei ihrem Spiel beobachten. Dort versinkt sie geradezu in ihr Klavier, um die verborgenen Klänge aus der Tiefe zu holen. Bert Noglik meint im Begleitheft, sie reihe die Klänge einzeln auf, fädele sie zu Ketten, bündele sie zu Tontrauben und lasse sie dann wieder in die Stille entgleiten. Dem kann ich nur zustimmen.

Die Pianistin thematisiert mit "Land of Shadows" ihre biografischen Erfahrungen. Dabei steigt sie hinab in die Bereiche des Un- und Unterbewussten und meditiert im Medium der Klänge, tiefer und tiefer, Schicht um Schicht. Man muss diese Musik alleine hören, sich völlig darauf einlassen, dann erspürt man die Geschichten, die Sassoon vielleicht selbst nur erahnt.

Die Pianistin mit jüdischen Wurzeln ist in Manchester geboren, studierte klassische Musik und Malerei an der Universität von Lancaster sowie postgradual Jazz-Piano und indische Violine am Leeds College of Music. Sassoon lebt seit 2009 in Berlin. Mit ihrer Musik erzählt sie auch etwas über ihre Vorfahren, die Wertheimers, die einst im Schwarzwald ansässig waren, bis die Nazis sie ins Konzentrationslager verschleppten.

Ihre Musik sind letztlich Klänge der Nachdenklichkeit und der Hoffnung, die die Basis kreativen Tuns ist.

 Empfehlenswert.

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Rezension:Sir Colin Davis - Staatskapelle Dresden (Audio CD)

Die vorliegende CD-Box enthält 6 CDs. Es spielt die Staatskapelle Dresden unter Leitung des am 14. April 2013 verstorbenen Dirigenten Sir Colin Davis.

Der Dirigent war der Staatskapelle seit 1981 sehr verbunden, kann man dem Begleitheft entnehmen. Deshalb auch ernannte sie 10 Jahre später zum Ehrendirigenten. Sir Colin Davis studierte am Royal College of Music in London Klarinette und beschloss bereit in jungen Jahren Dirigent zu werden. So wurde er im Alter von 30 Jahren 1957 bereits zweiter Dirigent des BBC Scottish Orchestra. Von 1967 bis 1971 war er Chefdirigent des BBC Symphony Orchestra in London. 1980 erhob man ihn in den Adelsstand. Er war übrigens einer der ersten englischen Dirigenten, der bei den Bayreuther Festspielen (Tannhäuser) dirigierte. Später dann war er Chefdirigent des Symphonieorchesters des Bayrischen Rundfunks, hatte zudem zahlreiche internationale Verpflichtungen, arbeite auch mit der Staatskapelle Dresden, wo er Ehrenmitglied wurde und war Chefdirektor und später Musikdirektor des London Symphony Orchesters.

Die Sächsische Staatskapelle in der Dresdner Semperoper musiziert u.a. pro Saison ungefähr 230 Opern und Ballettaufführungen, zudem 50 symphonische und kammermusikalische Konzerte. 2007 erhielt sie als bislang einziges Orchester weltweit den "Preis der Europäischen Kulturstiftung für die Bewahrung des musikalischen Weltkulturerbes"

Zu hören sind auf den CDs wundervolle Kompositionen von Edward Elgar, Hector Berlioz, Felix Mendelssohn Bartholdy, Jean Sibelius, Franz Schubert und Johannes Brahms. Die Klangqualität ist bestens.

Derzeit höre ich die Symphony Nr.3 von Johannes Brahms mit besonderer Vorliebe, aber auch Schuberts Symphony Nr. 8 lege ich immer mal wieder auf, wohingegen die "Große Totenmesse" von Berlioz mich musikalisch nicht so sehr anspricht. Was keineswegs etwas mit der Qualität der CD oder der Interpreten zu tun hat, sondern wohl eher mit meiner Grundgefühlen, die sich lieber mit dem Leben befassen als mit dem Unabänderlichen.

Empfehlenswert.

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Rezension:Die Verdi Edition - (Royal Opera House / Nederlandse Opera) [17 DVDs] (DVD) und die Freuden sind unsagbar." (Verdi)

Vor einigen Tagen habe ich ein Buch rezensiert, das den Titel "Die Opern Verdis" trägt. Dieses Buch habe ich nicht ohne Absicht gelesen, denn ich wollte mich kundig machen, bevor ich mich in die vorliegende Verdi-Edition vertiefe. Verdi-Fans feiern in diesem Jahr Verdis 200. Geburtstag. Deshalb auch hat Opus Arte eine Verdi-Edition auf den Markt gebracht, die 17 DVDs enthält, mittels derer man die Chance hat, sich nachstehende Verdi- Opern anzuhören:

Macbeth, Rigoletto, Il Travatore, La Traviata, Don Carlo, Aida; Ottello, Falstaff, Les Vepres Siciliennes, Simon Boccanaegra, Un Ballo in Maschera und La Forza del Destino. Die 17 DVDs kann man drei an Bücher erinnernde Boxen entnehmen. Zudem gibt es ein Begleitheft.

 Dort sind die Handlungen der Opern alle näher erläutert. Man erfährt u.a. stets, wann die Uraufführung stattfand und aus welchem Jahr die Aufführung auf der jeweiligen DVD ist. Natürlich wird auch stets angeführt, welches Orchester man hört, wer der Dirigent ist, wer die einzelnen Arien singt und vieles andere mehr. Viele namhafte Opernsänger und Sängerinnen wird man gewahr, unmöglich sie alle aufzuführen. Stellvertretend für alle nenne ich Plácido Domingo.

 Das Begleitbuch ist ganz ähnlich aufgebaut, wie Bagnolis Werk, das ich kürzlich rezensiert habe, allerdings, erfährt man dort noch mehr über Kritiken und Inszenierungen vorangegangener Zeiten. Wer diesbezüglich nicht zwingend in die Tiefe gehen möchte, ist also mit dem 107 Seiten umfassenden Begleitheft aus der Editions-Kassette gut beraten.

 Die gesamte Edition befindet sich in einem Schuber, kann also gut aufbewahrt werden und ist eine Anschaffung für das Leben.

Über Verdi und das Drama wird man zu Beginn des Begleitbüchleins bestens aufgeklärt. Die in der Edition zusammengestellten Bühnenaufführungen zeigen, dass es in den letzten beiden Jahrzehnten eine gewisse Bandbreite an Inszenierungen gegeben hat. Sich damit zu befassen, ist natürlich sehr interessant.

Besonders angetan bin ich von den Inszenierungen von "La Traviata" und "Aida". Wohl dem, der eine große Leinwand hat und all die Opern jetzt im Sommer im Garten hören und sehen kann. Diese Edition motiviert zu einer solchen Kinoatmosphären-Investition. 

Empfehlenswert.

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Rezension:Die Opern Verdis: Personen, Handlungen, Quellen, Kritiken, Inszenierungen (Broschiert)

Derzeit erfreue ich mich an Opern Verdis, die ich als DVD-Kassette seit geraumer Zeit in meinem Bestand habe. Um mehr über die Personen, Handlungen, Quellen, Kritiken und auch Inszenierungen dieser Opern zu erfahren, habe ich das vorliegende reich bebilderte Buch gelesen, welches seitens Giorgio Bagnoli herausgegeben worden ist.

Nach einer kurzen Einführung hat man Gelegenheit eine tabellarische Biographie über diesen Komponisten zu lesen, der übrigens am 12. Oktober 1813 geboren wurde.

Im Rahmen von Textbeiträgen unterschiedlicher Autoren erfährt man Wissenswertes zu nachstehenden Opern: Oberto, Graf von San Bonifacio, König für einen Tag, Nabucco, Die Lombarden auf dem ersten Kreuzzug, Ernani, Die beiden Foscari, Die Jungfrau von Orleans, Alzira, Attila, Macbeth, Die Räuber, Der Korsar, Die Schlacht von Legnano, Luisa Miller, Stiffelio, Rigoletto, Der Troubadour, La Traviata, Die sizilianische Vesper, Simon Boccanegra, Ein Maskenball, Die Macht des Schicksals, Don Carlos, Aida, Ottello und Falstaff.

In der Einführung bereits wird begründet, weshalb die Opern Verdis von einer kräftigen Dosis Volkstümlichkeit geprägt sind, die sich mit charakteristischen Elementen der italienischen Musik verbindet. Wie Bagnoli betont, blieb der Mensch Verdi neben dem Künstler stets präsent. Dabei beschreibt der Autor ihn als Kind der Romantik, mit Anwandlungen von düsterem Pessimismus und Anflügen von Leidenschaft. Auf die gesellschaftlichen Probleme seiner Zeit soll Verdi sehr sensibel und offen reagiert haben. Sie fanden deshalb auch in seinen Opern ihren Niederschlag.

Die Handlungen der einzelnen Opern lernt man ausführlich kennen, erfährt auch immer, wann sie uraufgeführt wurden und erhält jeweils eine aufschlussreiche Werksbeschreibung.

Heute Abend werde ich "La Traviata" hören und sehen. Diese Oper besteht aus drei Akten. Die Handlung beruht auf dem Roman "La Dame aux camélias" von Alexandre Dumas d. J.. Die Uraufführung fand 1853 in Venedig statt.

Leider ist es nicht möglich all die vielen Infos zu den Verdi- Opern hier wiederzugeben. Sich jeweils über Handlung und Werk vor einem Opernbesuch in Bagnolis Buch kundig zu machen, halte ich für sinnvoll, gerade auch dann, wenn die Gesänge in italienischer Sprache erfolgen und man möglicherweise Gesehenes deshalb fehlinterpretiert.

Die sehr schönen Bühnenbilder sind besonders inspirierend, wenn man die Opern auf CD hört.

Empfehlenswert.

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Rezension Peter J. König: THE SOUTH AFRICAN MEETING OF- V I R A M U N D O GILBERTO GIL - VUSI MAHLASELA

In der Musikszene Brasiliens ist Gilberto Gil die Ikone, eine Berühmtheit, die weltweiten Ruhm und Anerkennung genießt. Bei dem hier vorliegenden Album: "The south african meeting of Viramundo" hat er sich mit den Wurzeln seiner brasilianischen Musik befasst und sich sowohl in Südafrika, als auch in Australien inspirieren lassen. Die so entstandenen Titel zeigen die Verbindung zwischen den lateinamerikanischen und den südafrikanischen Ursprüngen. Bei einem Konzert in Johannesburg wurde er frenetisch gefeiert, instinktiv spürte das Publikum die Nähe dieser musikalischen Verwandtschaft. Deshalb hat Gilberto Gil einige dieser Titel auf diese CD gebracht.

Für das Jazzfestival in Montreux sind weitere Kompositionen am Genfer See entstanden, wo er sich mit einigen namhaften Musikern aus der ganzen Welt zusammen getan hat, unter anderem mit dem südafrikanischen Pianisten Paul Hanmer. Schon die einzelnen Titel zeigen, wohin die Reise gegangen ist:
01. Tempo Rei
02. La Renaissance Africane
03. When You Come Back/ Nakupenda Africa
04. A Raca Humana
05. Estrela
06.The Beauty Of Our Land-Ubuhle Bomhlaba
07. Kao
08. Piece Of Ground
09. Oracao Pela Libertacao Da Africa Do Sul
10. Viramondo

Wie man Gilberto Gil kennt, ist seine Musik einfühlsam, sehr rhythmisch und voll südamerikanischem Temperament. Trotzdem sind die afrikanischen Elemente nicht zu überhören. Diese Musik eignet sich besonders für die warmen Sommerabende hierzulande, erzeugt sie doch das tropische Gefühl, das wir hier an solchen Abenden so sehnlichst vermissen.

Empfehlenswert
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Rezension: Mythos Wagner- 5 CDs

Diese Kassette enthält fünf CDs von bester Qualität mit Orchesterwerken von Richard Wagner, dem ich mich auf diesem Wege und auch im Rahmen einer Doppelbiografie von Eberhard Straub mit dem Titel "Wagner und Verdi" behutsam zu nähern suche.

Anlässlich Richard Wagners 200. Geburtstag hat Naxos diese Box auf den Markt gebracht. Auf den CDs ist Orchestermusik aus seinen populärsten Opern zu hören, aber auch gleichermaßen Raritäten, die vielleicht nur eingefleischten Wagnerfans bekannt sind.

Der Hörgenuss erstreckt sich auf 288 Minuten. Es spielen das Slovak Philharmonic Orchestra unter Michael Halász, das Slovak Radio Symphony Orchestra unter Uwe Mund, das Polish National Radio Symphony Orchestra unter Johannes Wildner, das Hong Kong Philharmonic Orchestra unter Varujan Kojian und das Malaga Philharmonic Orchestra unter Alexander Rahbari .

Man hat Gelegenheit auf der CD 1 Höhepunkte aus "Der fliegende Holländer", aus "Tannhäuser" und aus "Lohengrin" zu hören. Die CD 2 enthält Stücke aus "Der Ring der Nibelungen", u.a. aus Rheingold "Einzug der Götter in Walhall" oder auch aus der Götterdämmerung "Siegfrieds Tod und Trauermarsch".

Die CD 3 (meine Lieblings-CD der Box) enthält die Ouvertüre zu "Die Meistersinger von Nürnberg", auch das "Vorspiel zum 1. Aufzug- Isoldes Liebestod" aus Tristan und Isolde- traumhaft schön-, das "Siegfried-Idyll" sowie das Finale der "Götterdämmerung".

Der CD 4 ist u.a. die Ouvertüre der "Polonia" und die Ouvertüre der "Rule Britannia" zu entnehmen und die CD 5 schließlich enthält Highlights wie die Ouvertüre zu "Das Liebesverbot" oder auch die Ouvertüre zu "Faust".

Im Begleitheft erfährt man Wissenswertes zu Wagner, der als geborener Musikdramatiker gilt, aber sich zunächst der Instrumentalmusik verschrieben hatte.

Moment höre ich Stücke aus Lohengrin und sehe Elsa von Brabant vor mir, die in meiner Vorstellung mit Isolde verschwimmt. Durch Wagners Musik begreife ich beider Tod aus Liebe völlig.

Beste Klangqualität, gutes Preis- Leistungsverhältnis. Empfehlenswert.

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Rezension:Rhapsody in Blue (Audio CD)

George Gershwins (1898-1937) Erfolgsweg als Komponist und Interpret ernsthafter und unterhaltender Musik führte von der Tin Pan Alley über den Broadway zur Carnegie Hall. Eigentlich war Gershwin ein Songschreiber, doch irgendwann veranlasste der berühmte Jazzbandleader Paul Whiteman ihn "Rhapsody in Blue" zu schreiben.

Aufgeführt wurde sie dann 1924. Die Jazzelemente im Stück kann man wohl als Beschwörung des "Amerikanischen Blues" betrachten.

Seine "Strike up the Band" Ouvertüre gilt der Opener zum gleichnamigen Musical­hit am Broadway. Sein durch eine Zugfahrt inspiriertes Meisterwerk "Rhapsody in Blue" interpretierte Gershwin als "musikalisches Kaleidoskop der Vereinigten Staaten". Die "Promenade" ist als Rekonstruktion eines Film­-Soundtracks von 1937 entstanden. Aus der Oper "Porgy und Bess" kreierte Gershwin seine Konzertsuite mit dem Titel "Catfish Row"

Eine "kühne, schneidige Darbietung mit viel Pep" sowie "eine beeindruckende Brillanz und Tiefe" bescheinigte "Classics Today" der ersten Gershwin­ Folge mit JoAnn Falletta und Orion Weiss. Diesem Urteil schließe ich mich an.

Wundervolle Klänge. Empfehlenswert. 

PS: Dem Begleittext kann man die Beschreibung der Stücke und Porträts von Orion Weiss, John Fullam, dem Buffalo Philharmonic Orchestra sowie JoAnn Falletta entnehmen.

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Rezension: I Cried Out to the Lord (Audio CD)

Die vorliegende CD, die ich soeben gehört habe, enthält sakrale Musik des ukrainischen Musikers Dmitry Bortniansky (1751-1825). Seine Kompositionen hatten übrigens einen starken Einfluss auf die deutsche Kirchenmusik im 19. Jahrhundert. 

Der Musiker studierte in Italien, später wurde er Kapellmeister unter dem russischen Zaren. Sein Chor soll einst weltberühmt gewesen sein.

Die Texte zu "I cried out to the Lord- Hymns and Choral Concertos" sind dem Begleitheft in russischer und deutscher Sprache zu entnehmen. Die Leitung des Ensembles Cherubim hat Marika Kuzma.

 Das besondere an der vorliegenden Aufnahme ist die Tatsache, dass die Konzerte erstmals in kirchenslawischer Aussprache des frühen 19. Jahrhunderts authentisch wieder hergestellt worden ist.

Auf mich wirken die Gesänge geradezu engelsgleich. Eine CD, mit der man sich auf kirchliche Feiertage, wie den heutigen einstimmen kann. 

 Empfehlenswert.

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Rezension: Reger - Orgelwerke Vol.13- Christian Barthen

Der Organist und Kirchenmusiker Christian Barthen studierte an der Hochschule für Musik Saar, in den Orgelklassen von Wolfgang Rübsam und Andreas Rothkopf und in den Klavierklassen von Robert Leonardy und Jean Micault. 

Barthen hat bereits eine Fülle von Preisen erhalten und kann eine umfangreiche Konzerttätigkeit nachweisen. Am 1.September 2013 gibt er übrigens in Aachen ein Konzert. 71 Minuten lang spielt Barthen ungemein faszinierend Orgelwerke von Max Reger (1873-1916) in der Christuskirche, Mannheim (Monologe Nr. 7­12, Sonate Nr. 1 in fis ­Moll, Fantasie und Fuge in c­ Moll). 

Reger gilt seit Bach als der größte Orgelkomponist seit Bach. Obschon er katholisch war, fand er in der lutherischen Tradition einen musikalischen Quell, aus dem er die Inspiration für seine Choralvorspiele, Choralfantasien und andere Werke zog. 

 Die "Fantasie" schrieb er aus dem Geiste Bachs, gleichwohl spricht sie die Sprache Regers und mündet in eine beeindruckende Fuge zu vier Stimmen. Über all die Stücke auf der CD erfährt man im Begleitheft Näheres. Ich höre diese CD gerne, weil die Musik zutiefst spirituell ist und für eine gewisse Zeit jedem Raum, in dem sie aufgelegt wird, eine beinahe klösterliche Ruhe verleiht, die uns neue Kraft schenkt.

 Empfehlenswert.

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