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Rezension: 100 Jahre JAZZ- Von der Klassik bis zur Moderne- Die größten Stars – Edition Delius

Dieses bebilderte Nachschlagwerk von Edition Delius ist gedacht als eine fantastische Reise mitten hinein in die Geschichte des jungen, dynamischen Amerika, ohne dabei die wenigen Europäer zu vergessen, denen es gelang, im Jazz Furore zu machen. 

Eingeteilt ist diese Reise in zwei Epochen und hier in verschiedene Rubriken. Dabei geht es in der ersten Epoche zunächst um berühmte Musiker aus New Orleans in der Zeit des Hot Jazz. Bei diesen Musikern handelt es sich um Persönlichkeiten wie Louis Armstrong, King Oliver oder auch Jack Teagarden. 

Über jeden dieser Musiker wie auch allen, die dann in den weiteren Rubriken folgen,  gibt es zunächst eine Kurzbiografie, ein Foto, einige Anekdoten aus dem jeweiligen Leben und Wissenswertes über das, was die Musik des einzelnen Künstlers ausmachte. So hat Satchmo beispielsweise den New Orleans-Jazz strukturiert und zudem den klassischen Jazz erfunden. 

Der Stil von Armstrong wird ebenso thematisiert wie jener des Klarinettisten Johnny Dodds und man liest auch über Sidney Bechet, der für die New Orleans-Tradition in ihrer heißesten Farbgebung steht. Über die Swingära und deren Protagonisten wird man ebenfalls im Einzelnen aufgeklärt. Dabei ist es immer wieder interessant,  die einzelnen Signaturen zu studieren. 

Duke Ellington war ein Meister der Farbe. Drei große Etappen charakterisieren seine Laufbahn. Genannt und näher erklärt werden Jungle-Stil, Swingjahre, Impressionismus und das, was man als Streben nach Synthese bezeichnen kann. 

Geniale Solisten wie Lional Hampton auch der französische Schwing eines Django Reinhardt kommen zur Sprache. Dann folgt die 2. Epoche unter anderem mit Bebop-Ikonen wie Dexter Gordon oder auch Cool-Jazz-Ikonen wie Chet Baker, dessen Musik seine komplexe Persönlichkeit widerspiegelt. Auch über die harmonischen Feinheiten am Klavier von Nat King Cole wird man aufgeklärt. Bezeichnend für ihn ist eine schöpferische Strukturierung der Melodie durch eine Überfülle an Akkorden. 

Auch neue Klangwelten werden thematisiert. Hier liest man von Jan Garbarek und seinem Ethno-Jazz auf dem Altsaxofon oder auch von dem wunderbaren Jazz Pianisten Abdullah Ibrahim. 

In Zeiten von Youtube-Clips ist es möglich, Musik von allen Protagonisten, über die man im Buch Näheres erfährt, mehr zu hören. Das dies das Lesevergnügen ungemein erhöht,  will ich nicht unerwähnt lassen.

Das Buch ist überall im Handel erhältlich
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