Dieses Blog durchsuchen

Rezension: Chopin- Prelude- CD – Jean –Francois Antoniolo- Klanglogo

Diese CD enthält wundervolle Stücke des Komponisten Fréderic Chopin. Dabei handelt es sich um:

24 Préludes op. 45
Fantaisie op 49
Berceuse op 57
Bacarolle op 60

Die Werke des polnischen Komponisten Fréderic Chopin werden seitens des Pianisten Jean –Francois Antonioli vorgetragen. Dieser wurde in Lausanne geboren. Der Schüler des legendären Vincenzo Scaramuzza perfektionierte sein Können in Paris bei Pierre Sacan. Seine Auftritte als Pianist haben ihn in 20 Länder geführt und dies auf vier Kontinenten.

Antonioli wirkt nicht nur als Pianist, sondern auch als Dirigent und ist zudem häufig Jurymitglied für internationale Wettbewerbe. Zudem gibt er regelmäßig Meisterkurse für diverse akademische Institutionen und Sommerseminare.

Im der CD beigefügten Begleitheft wird man mit den einzelnen Stücken vertraut gemacht. Hier auch erfährt man, dass sich hinter dem Namen "Prélude" mehrere Stile verbergen und es wird zudem verdeutlicht, was dies für die Stücke von Chopin bedeutet.

Es ist erstaunlich, wie viel Hintergrundwissen zu den Werken in dem Begleitheft geliefert wird. Sich dieses Wissen anzueignen, sensiblisiert für das, was man auf der CD hört, erheblich.

Die Klangqualität der CD ist hervorragend.

Empfehlenswert

Helga König

Rezension: CD Box – 6 CDs Stücke von Franz Liszt- Boris Bloch- Gramola

Die wichtigsten Werke von Franz Liszt auf 6 CDs - Mitschnitte aus dem Konzertsaal des Liszt¬Zentrums Raiding im Burgenland 

Bevor ich Boris Bloch, den Pianisten, der auf den sechs CDs zu hören ist, vorstelle und etwas zu den Stücken anmerke, möchte ich zunächst einige Zeilen zu Franz Liszt schreiben.

Dieser Komponist wurde am 22.10. 1811 in Raiding, im deutschsprachigen Teil von Ungarn geboren. Aufgrund seiner Hochbegabung lernte er bereits als Kind Beethoven kennen. Er studierte bei Carl Czerny und lebte ab 1823 mit seinen Eltern in Paris, damit er dort weiter ausgebildet werden konnte. Zwar verweigerte man ihm aufgrund seiner Nationalität die Aufnahme am dortigen Konservatorium, aber er konnte dennoch Musiktheorie und Komposition studieren. Er schrieb schon damals Klaviermusik und 1825 feierte seine 1. Oper "Son Sanche" in Paris Premiere. 

Seine Begegnung mit dem Geigenvirtuosen Paganini im Jahre 1832 war die Motivation für ihn am Klavier eine ähnliche Virtuosität zu erlangen. Zwischen 1839 bis 1847 erwirkte er durch harte Arbeit den Ruf als bester Pianist Europas. 1848 ging er nach Weimar und machte die Stadt zu einem fortschrittlichen Musikzentrum. 1865 erhielt Liszt niedere religiöse Weihen und dokumentierte sein religiöses Interesse in Sakralmusik. Den Zugang zur Religion erlangte der einstige Frauenheld durch den Tod von zwei seiner Kinder. Er starb 1886 in Bayreuth.

2015 findet am Geburtsort Liszts zum zehnten Mal das Lisztfestival Raiding statt. Bislang wurden dort in über 120 Konzerten mehr als 300 Einzelwerke zur Aufführung gebracht. Dabei ist der Pianist Boris Bloch im Jubiläumsjahr schon das 6. Mal in ununterbrochener Reihenfolge Teil der Erfolgsgeschichte des Lisztfestivals. 

Der Pianist und Dirigent Bloch stammt aus dem ukrainischen Odessa und zählt zu den wichtigsten Interpreten der klassischen und romantischen Klaviermusik. Er studierte in Moskau am Tschaikowsky-Konservatorium und ging 1974 in den Westen, um sich dann in New York niederzulassen. Der Pianist ist Preisträger zahlreicher internationaler Klavierwettbewerbe. Er soll mit seinem Spiel die russische Seele verkörpern. 

In dem Begleitheft, das der Box beigefügt ist, erfährt man, was Bloch über Franz Liszt und seine Musik denkt. Zudem werden die einzelne Stücke, die auf den 6 CDs zu hören sind erläutert, unter diesen Années de pèlerinage, Opernparaphrasen, Polonaisen, Konzertetüden und andere. 

Unvergleichliche Sinneseindrücke in unnachahmlicher Authentizität von einem der größten Liszt-Interpreten unserer Zeit, schreibt Naxos. Diesem Urteil stimme ich ohne Einwände zu.

Die Klangqualität der CDs möchte ich speziell hervorheben.  Dieses wunderbare Hörerlebnis empfehle ich gerne weiter

Helga König

Rezension: 6 CDs – Frédéric Chopin- Simply The Best- Edition Günter Hänssler

2007 habe ich schon einmal eine Chopin-Box besprochen, allerdings besaß die damalige Box bei Weitem nicht die Qualität wie die 6 CDs, die mir heute vorliegen und die man seit dem 13. 4. 2015 bei http://www.naxos.de/ bestellen kann. 

414 Minuten wundervollste Stücke des  Musikers Frédéric Chopin bezaubern mich seit Stunden. 

Chopin wurde am 1. März 1810 in der Nähe von Warschau geboren, galt als Wunderkind und spielte im Alter von 11 Jahren für Zar Alexander. Schon damals komponierte er seine ersten Polonaisen (polnische Tänze). Im Alter von 16 Jahren dann studierte er am Konservatorium von Warschau, trat drei  Jahre später in Wien auf und festige dort seinen Ruf als Pianist. 1831 ließ er sich in Frankreichs Hauptstadt nieder und war ab 1836 mit der Schriftstellerin George Sand liiert, einer Frau, die als exzentrisch galt und mehrere Affären hatte, aus denen sie keinen Hehl machte. 

Nicht nur,  wer Bücher von George Sand gelesen hat, weiß um  die Monate des Jahres 1838, die das Paar gemeinsam auf Mallorca verbrachte und alle wissen, dass dies  der schwachen Gesundheit des Pianisten sehr abträglich war. Die Beziehung der beiden hielt bis 1847 an, endete somit  zwei Jahre vor seinem Tod. 

Von der Trennung an begann Chopin wieder zu reisen, vielleicht um sich von seinem Liebeskummer abzulenken. Reisen aber war Gift für seine Gesundheit. 

Der Pianist starb am 17. 10 1849 in Anwesenheit seiner Schwester Ludwika. 

Auf den CDs zu hören  sind  das 1 und 2. Klavierkonzert,  viele Sonaten, Etüden, Lieder u.a. mehr. 

Es spielen die Pianisten Arthur Rubinstein, Maurizio Pollini, Eugéne Mursky, nicht unerwähnt bleiben dürfen der Bariton Konrad Jarnot sowie das Philharmonie Orchester. Nähere Angaben zu den Interpreten sind dem Begleitblatt nicht zu entnehmen.

Jede einzelne CD ist ein Hochgenuss. Chopin wäre gewiss auch begeistert gewesen. 

Über ihn sagte Heinrich Heine: "Ja, dem Chopin muss man Genie zusprechen, in der vollen Bedeutung des Worts; er ist nicht bloß Virtuose, er ist auch Poet, er kann uns die Poesie, die in seiner Seele lebt, zur Anschauung bringen, er ist Tondichter, und nicht gleicht dem Genuss, den er uns verschafft, wenn er man Klavier sitzt und improvisiert. Er ist alsdann weder Pole, noch Franzose, noch Deutscher, er verrät dann einen weit höheren Ursprung, man merkt alsdann, er stammt aus dem Lande Mozarts, Raffaels, Goethes, sein wahres Vaterland ist das Traumland der Poesie. (Heinrich Heine "Über die französische Bühne", Zehnter Brief, 1837)

Henriette Voigt schreibt in ihrem Tagebuch am 13 September 1836  "Gestern war Chopin hier und spielte eine halbe Stunde auf meinem Flügel - Phantasie und neue Etüden von sich - interessanter Mensch, noch interessanteres Spiel - es griff mich seltsam an. Die Überreizung seiner phantastischen Art und Weise teilte sich dem Scharfhörenden mit: ich hielt ordentlich den Atem an mich. Bewundernswürdig ist die Leichtigkeit, mit der diese samtenen Finger über die Tasten gleiten, fliehen möcht' ich schon sagen. Es hat mich entzückt, ich kann es nicht leugnen, auf eine Weise, die mir bis jetzt noch fremd war. 


Ach ja und George Sand schließlich meint fast resümierend: "Er hat einen unendlich feinen und scharfen Geist, aber er kann weder die Malerei noch die Bildhauerei verstehen. Michelangelo jagt ihm Furcht ein, Rubens entsetzt ihn. Alles, was das Normale überschreitet, empört ihn. Er vergräbt sich ganz in das Konventionelle. Wie sonderbar! Er ist das originellste und eigenartigste Genie, das je da war; aber er will nicht, dass man es ihm sagt... (George Sand "Impressions et Souvenies", 1877)

Bleibt mir nur zu sagen, dass Chopins Klänge mir erneut sehr viel schenken, mehr als das, was über den reinen Hörgenuss hinausgeht. Es ist schon so wie Heinrich Heine sagt, Chopin ist ein Poet, der die Poesie, die in seiner Seele lebte,  uns zur Anschauung bringen kann. 

Die Pianisten, die man auf den CDs vernimmt, vermögen genau dies weiterzuvermitteln und deshalb auch sind Tränen, die beim Hören von  Chopin so gefährlich,  unvermeidbar. 

Sehr empfehlenswert.

Helga König