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Rezension: Ein neues Jahr voller Wunder- Klassische Musik für jeden Tag- Clemency Burton-Hill- Diogenes




Die Autorin dieses Buches ist die preisgekrönte Violinistin Clemency Burton-Hill, die sich in England als Radio- und Fernsehmoderatorin einen Namen gemacht hat. Als Violinistin spielte sie unter Leitung von Dirigenten wie Daniel Barenboim in einigen der wichtigsten Musiksäle der Welt. Zu erwähnen ist auch, dass sie Mitbegründerin des mehrfach ausgezeichneten Aurora Orchestra ist. 

Im Jahre 2017 hat die Autorin das Buch "Ein Jahr voller Wunder" verfasst, dem nun das vorliegende Buch "Ein neues Jahr voller Wunder" folgt. Burton- Hill schreibt in ihrer Einleitung, dass sie in den letzten beiden Jahren beobachtet und am eigenen Leib erfahren habe, wie sehr Musik in Zeiten extremer Trauer, Not und Isolierung, Trost und Beistand bieten könne. Sie ist  übrigens davon überzeugt, dass Musik eine Quelle der Hoffnung sei. Das sehe auch ich so. 

Im hier vorliegenden Werk stellt sie die klassische Musik eines ganzen Jahres auf 365 Tage verteilt vor. Dabei lässt sie nicht unerwähnt, dass viele ältere Komponisten und Komponistinnen, wie etwa Hildegard von Bingen ihre Musik vermutlich zur Ehre Gottes komponiert haben. Wenn Musik uns etwas bedeute, würden wir- gleichgültig wer wir seien- meist alle intellektuellen Fragen ignorieren und reagierten ganz unmittelbar, emotional wie physisch. 

Wie sie erläuternd weiter schreibt, habe sich etwas in diesem besonderen Lied, Stück oder einer Interpretation mit uns und unseren Erfahrungen, Gedanken, Überzeugungen und Traumata, Tragödien und Enttäuschungen, Geheimnissen, auch mit unserem Bedauern und unserer Freude verbunden und zwar noch bevor wir es überhaupt realisieren,  dass es sich mit uns verbunden habe. Wer kennt diesen Eindruck nicht? Ja, es stimmt- zumindest für mich, was die Autorin hier meint. 

Doch sie vergisst auch nicht zu erwähnen, dass wissenschaftliche Forschung über klassische Musik, ihre Berechtigung habe. Gleichwohl gehe es derzeit von der Musik wie sie gehört und erlebt werde, in erster Line um die zufälligen Momente. Klassische Musik sei nicht für Menschen reserviert, die behaupten, sie zu verstehen, weil sie aufgrund von Glück, Privilegien und Geschichte sich diese leisten könnten und sich dort zuhause fühlten. Diese kulturelle Ausgrenzung habe in unserer Zeit keinen Platz mehr. Auch diesem Gedanken stimme ich zu.

Die Autorin ist davon überzeugt, nach langen Berufsjahren in der Musik, in unterschiedlichen Formen und Formaten, dass jeder auf klassische Musik reagiere, von ihr berührt werde, sich in sie verlieben könne, ohne sie  ohne zu verstehen wie sie auf den Menschen wirke. 

Musik schenke Hoffnung, die in andere Dinge fließen könne. Burton –Hill nennt unser Handeln, Aktivismus, Inspiration, Trost, sogar das Überleben!  Genau so ist es. Grund genug sich mit den 365 Stücken zum Innehalten in diesem Buch zu befassen. 

Beim ersten Durchblättern halte ich am 20. Juni inne. Hier geht es um ein Stück von Franz Schubert (1797-1828). Es handelt sich um die Sonate in a-Moll für Arpeggione und Klavier, D.821, 1. Satz: Allegro moderato. 

Man erfährt bei diesem Stück wie bei allen anderen stets etwas über den Komponisten, das Stück, wie es entstanden  und welche Besonderheit anzumerken ist. Bei dem genannten Stück erwähnt die Autorin den Cellisten Gautier Capucon, der konstatierte: "Du kannst die Zerbrechlichkeit dieser Musik spüren.. sie ist äußerst berührend."  Sie lässt auch nicht unerwähnt, welche Ursache  dafür  möglicherweise verantwortlich ist. 

Ich überzeuge mich jeweils auf Youtube, ob das, was ich hier lese, von mir ähnlich wahrgenommen wird und staune, was alles den Lesern entgegengebracht wird. 

Ein Muss für alle die klassische Musik lieben oder sie lieben lernen wollen. 

Maximal empfehlenswert 

Helga König

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Rezension: Bob Marley- Bilder einer Legende- Kuratiert Ziggy Marley- Prestel

Heute, am 6. Februar 2021 vor 76 Jahren wurde der jamaikanischer Reggae-Sänger, Gitarrist, Songwriter sowie Aktivist #Bob_Marley geboren. Er starb bereits im Jahre 1981 und gilt als bedeutendster Vertreter und Mitbegründer der Reggae-Musik, die durch ihn und seine Band "The Wailers" ab Mitte der 1970er Jahre international bekannt wurde. 

Im vorliegenden Buch präsentiert sein Sohn Ziggy Marley eine ganz besondere Sammlung von Fotos aus Familienarchiven. Er hat sie aus seinem reichen Fundus ausgewählt und möchte durch diese Bilder die "ganze Geschichte" seines Vaters erzählen.  Dabei dokumentiert er sie nicht nur für die Bewunderer der Ikone, der Legende des Musikers und seiner Botschaft, sondern auch für seine Freunde. 

Durch die Fotos fühlt sich Ziggy noch mehr mit seinem Vater verbunden als zuvor, schreibt er. Ein Interview mit dem Musiker, das ich über das gesamte Buch erstreckt und Zitate des Künstlers, sowie Artikel über Konzerte, so etwa von der New York Times, lassen erahnen,  welchen Bekanntheitsgrad  Marley einst hatte. 

Die Aufnahmen zeigen einem Mann mit viel Ausstrahlung und  einen sehr engagierten Künstler, den man mit seinem Team und allein vor, in und nach den Konzerten erlebt. Er war, das zeigen spontane Aufnahmen unmissverständlich ein sehr nachdenklicher Mensch mit Seelentiefe. 

Man liest, dass Marleys Musik während der Unabhängigkeitsbewegung in ganz Afrika als inspirierende Kraft anerkannt wurde. So wurde "Zimbabwe" aus dem Album "Survivel" (1979) zur Hymne im damaligen Rhodesien während des Unabhängigkeitskrieges. 

Auf den Bildern erkennt man die Veränderung des Sängers während eines Auftritts. Er ist dann nur noch Musik und man  begreift seine Worte "Musik führt dich in andere Dimensionen, die viele Menschen nicht verstehen." 

Ein gelungener Bildband nicht nur für Fans von Bob Marley, sondern auch für Menschen, die daran interessiert sind, die bemerkenswerte Persönlichkeit dieses Mannes zu analysieren aufgrund vieler spontaner Aufnahmen.

Sehr empfehlenswert.

Helga König

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Girolamo Frescobaldi- Musiche inedite dai "Codici Chigi"


Girolamo Alessandro Frescobaldi (1583- 1643) war ein italienischer Komponist, Organist und Cembalist des Frühbarocks. Bereits im Alter von 17 Jahren spielte er hervorragend Orgel. 1618 wurde er Organist der Peterskirche in Rom und war von 1628- 1633 Hoforganist in Florenz. Ein Jahr später übernahm er in Rom erneut die Stelle des Organisten der Peterskirche. 

Frescobaldi ist in erster Linie für seine Kompositionen für Tasteninstrumente wie die Toccaten bekannt. Sie bestehen aus verschiedenen kleinen Abschnitten von unterschiedlichem Charakter und Ausdruck .Der Komponist verfasste auch Ricercari, Canzonen, Capricci für Orgel und Cembalo, die wegen ihrer außerordentlichen kompositorischen Kunstfertigkeit weithin Aufmerksamkeit erlangten. 

 Auf dieser CD spielt die Organistin Ivana Valotti Orgelwerke aus den "Codici Chigi" von Frescobaldi. 

Ein wirklicher Hörgenuss. Sehr meditativ.

Sehr empfehlenswert 

Helga König
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Tangorama, Mirian Conti- Grand Piano


Dieser Überblick über die argentinischen Tangos präsentiert das Genre in seiner ganzen Bandbreite. 

Das Album beginnt mit einer Würdigung Angel Villoldos, dem Vater des Tangos, dessen "El choclo" (‚Der Maiskolben‘) noch heute als einer der berühmtesten Tangos gilt. 

Synkopen und Jazzharmonien wurden von Komponisten wie José Pascual und Orlando Goñi in den 1930er und 1940er Jahren eingeführt, moderne Harmonien von Enrique Francini in den 1960er Jahren.

Die in New York City lebende argentinisch-amerikanische Pianistin Mirian Conti war Stipendiatin von Richard Fabre und Josef Raieff und absolvierte die Schule mit einem BM und MM.  Andere Lehrer sind Genny Blech, Freda Rosenblatt und Byron Janis. 

Conti steht im Ruf, dass ihre Performances technische Brillanz mit beeindruckender Originalität und künstlerischer Einsicht verbinden .

Für LiebhaberInnen von Tangos ein echter Hörgenuss. 

Sehr empfehlenswert. 

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Gene Austin-The Voice of the Southland-His 26 finest-1925-1933


Gene Austin,  (1900-1972) war ein US-amerikanischer Sänger und Songwriter, der als als einer der erfolgreichsten Künstler der 1920er- und 1930er-Jahre gilt. Mit seinem Gesangsstil wurde er zum Wegbereiter der Crooner.

Crooning beschreibt einen in den 1920er Jahren mit der Entwicklung des Mikrofons entstandenen Gesangsstil der populären Musik, dessen primär männliche Repräsentanten als Crooner bezeichnet werden. 

Das Crooning zeichnet sich durch die Intimität sowie Wärme der Stimme aus und wurde anfangs stark sexuell konnotiert. Weitere bekannte Vertreter dieses Stils sind Bing Crosby, Frank Sinatra und Charles Aznavour.

Zu Gene Austins größten Erfolgen zählen Lieder wie My Blue Heaven, When My Sugar Walks Down the Street und The Lonesome Road, die später zu Pop- bzw. Jazz-Klassikern wurden. Sie und weitere zauberhafte Lieder kann man dieser CD entnehmen. 

Neben umfangreichen Auftritten auf der Bühne und im Radio hatte er als "The Voice of the Southland" diverse Filmauftritte als Nebendarsteller, oftmals an der Seite von Mae West. Zudem spielte er in dem Western Songs and Saddles (1938) eine Hauptrolle als Singender Cowboy.

Eine gelungene CD von erstaunlich guter Klangqualität.

Sehr empfehlenswert
Helga König

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Wandererfantasie; Klaviersonate Nr.13; Händelvariationen Christopher Park (Künstler), Christoph Eschenbach (Künstler), NDR Elbphilharmonie Orchester (Künstler) -NAXOS



Der Dirigent #Christoph_Eschenbach feierte im Februar seinen 80. Geburtstag. Nach seinem Studium bei Eliza Hansen (Klavier) und Wilhelm Brückner –Rüggeberg (Dirigieren) ebneten ihm erste Preise auch international den Weg. 

Gefördert von Mentoren wie Herbert von Karajan, verlagerte er seinen Fokus immer mehr aufs Dirigieren. 

Eschenbach ist zeitlebens dafür bekannt, sich stets aufs Neue um den Nachwuchs und um junge Talente zu kümmern. Dazu zählt auch der Pianist #Christopher_Park, der mittlerweile eine erfolgreiche internationale Karriere absolviert hat. 

In einer der selten gewordenen Gelegenheiten, musizierten beide 2014 mit dem NDR Elbphilharmonie Orchester in Hamburg. 

Die hier dokumentierte Sternstunde gemeinsamen Musizierens ergänzt Christopher Park mit zwei nicht minder beeindruckenden Solo-Aufnahmen und beweist, dass er bereits seinen ganz eigenen erfolgreichen Weg eingeschlagen hat. 

Über die vorgetragenen Werke von Franz Liszt, Franz Schubert und Johannes Brahms kann man sich detailliert im beigefügten Begleitheft kundig machen. 

Eine gelungene CD, die ich sehr gerne weiterempfehle. Ein wundervoller Hörgenuss.

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Quel Che L'arpa Dice - Simona Marchesi (Artist), CD- NAXOS



Simona Marchesi, entnimmt man dem Begleitheft zur CD, ist eine vielseitige Künstlerin. Ihre hauptsächlich didaktische Tätigkeit ist herausragend. Viele ihrer Studenten haben sich in der nationalen und internationalen Musikszene profiliert und etabliert. Parallel dazu, gibt sie Konzerte als Solistin und wirkt in  verschiedenen Ensembles mit. 

Geboren in Mailand in einer Musikerfamilie, begann sie mit sechs Jahren Klavier zu spielen. Wenig später erhielt sie Unterricht für  Harfe bei Luciana Chierici. 

Sie setzte ihr Harfenistenstudium fort, perfektionierte es durch Susanna Mildonian und Marisa Robles in London, wo sie 1991 das Ehrendiplom des Royal College of Music erhielt.

1987 wurde sie nach Houston (USA) eingeladen, wo sie Meisterkurse und Konzerte abhielt. 1988 trat sie in der Royal Festival Hall in London im Ensemble von Marisa Robles und James Galway auf und spielte als erste Harfe im internationalen Jugendorchester beim Schleswig Holstein Musik Festival unter der Leitung großer Dirigenten wie Leonard Bernstein und Sergiu Celibidache und Teilnahme an Tourneen, die sie zu den wichtigsten Theatern der Welt führen und hier in Städte wie Moskau, Paris, London, Berlin, Basel und Mailand. 

Später arbeitete sie als erste Solo-Harfe mit verschiedenen italienischen Orchestern zusammen. 1990 gewann sie den FOEN International Competition in Paris und den National Manta Competition. Im gleichen Zeitraum begann sie ihr Gesangsstudium und  widmete sich dem Chorleiten. Sie gründete und leitete fünf Jahre lang den 'Choral S. Maria Assunta' von Borgoticino. 

Ihre Leidenschaft für das Unterrichten und die Ausbildung von Talenten führte sie dazu, sich der Suzuki-Methode zu nähern. Seit 2000 ist sie Teil der Europäischen Suzuki-Vereinigung als Lehrerin, die qualifiziert ist, Vorschulkindern Harfe beizubringen. Um eine persönliche musikalische Bereicherung zu krönen, studierte sie mit A. Frigè und G. Togni historische Keyboards und Basso Continuo, besuchte Seminare zur Kodaly-Methode und zum Body Percussion und erhielt eine Spezialisierung auf Yoga im Entwicklungsalter, die auf den Musikunterricht abzielt. 

Seit 2000 arbeitet sie mit Anna Modesti in Bildungsprojekten für Kinder zusammen und koordiniert musikalische Wege im Kindergarten und in der Grundschule. 2005 gründete sie in Zusammenarbeit mit Anna Modesti die Amadeus Music Academy, deren Präsidentin und Lehrerin sie noch heute ist.


Simona Marchesi - Quel che l'Arpa dice What the Harp Says 

Mit Werken von: Georg Friedrich Händel (1685-1759), Pietro Paradies (Paradisi) (1707-1791), Carl Philipp Emanuel Bach (1714-1788), Marcel Tournier (1879-1951), Claude Debussy (1862-1918), Elias Parish-Alvars (1808-1849), Gabriel Faure (1845-1924), Jesus Guridi (1886-1961), Dieudonne-Felix Godefroid (1818-1897), Paul Hindemith (1895-1963) Wunderschön vorgetragen von Simona Marchersi. 

 Ein wahrer Hörgenuss. Überaus entspannend.

 Sehr empfehlenswert 
 Helga König 

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Schubert- Fabio Luisi- Philharmonia Zürich- Symphony in C Major- The Great


Der leider viel zu jung verstorbene Franz #Schubert komponierte mit seiner "Großen Sinfonie" in CDur ein Werk von geradezu gewaltigen Ausmaßen. 

Es war der Komponist Robert Schumann, der nach Schuberts Tod auf die Partitur aufmerksam wurde. Er sprach im Hinblick auf das Werk von "himmlischen Längen". 

Erst 1839, elf Jahre nach Schuberts Tod, wurde die Sinfonie in C-Dur von Felix Mendelssohn Bartholdy im Gewandhaus in Leipzig uraufgeführt. 

Gemeinsam mit den Sinfonien Beethovens gilt Schuberts "Große in C-Dur" als eines der wichtigsten Orchesterwerke des frühen 19. Jahrhunderts. 

Schuberts letzte Sinfonie, die möglicherweise bereits 1825 entstand (obgleich das Manuskript mit März 1828 datiert ist), zählt heute zum Kernrepertoire aller großen Sinfonieorchester. 

Fabio Luisi, der Generalmusikdirektor des Opernhauses Zürich hat Schuberts Meisterwerk 2019 mit der Philharmonia Zürich auf die Bühne gebracht. 

Ein Live-Mitschnitt der umjubelten Konzerte im Opernhaus Zürich ist nun verfügbar. 

Im Begleitheft der CD kann man sich inhaltlich mit der "Grossen"  näher befassen. Hier auch erfährt man Wissenswertes über Fabio Luisi und die Philharmonia Zürich. 

Man kann sich an dieser Musik nicht satt hören. Ganz wunderbar auch die Klangqualität 

Maximal empfehlenswert. 

Helga König

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Beethoven- Die Ruinen von Athen -Naxos


Anlässlich der Eröffnung des neuen deutschen Theaters in Pest 1812 komponierte Beethoven "Die Ruinen von Athen". 

Die Begleitmusik zu dem gleichnamigen Stück von August von Kotzebue ist so umfangreich, dass sie eine Art einaktiges Singspiel verkörpert, mit attraktiven Arien, Duetten und Chören. 

Obschon das Thema des Werkes in der griechischen Mythologie verwurzelt ist, war es faktisch ein ausdrücklich politisches Werk und feierte Pest als "das neue Athen". 

Die vorliegende Aufnahme des Werkes ist die erste mit vollständigem Text. 

Erneut sind es Leif Segerstam sowie sein wie stets glänzend disponiertes Turku Philharmonic Orchestra, die sich dieser oft übersehenen Perle im Œuvre Beethovens annehmen. 

Mit demChorus Cathedralis Aboensis steht ihm auch wieder der Chor zur Verfügung, der schon bei den Aufnahmen von "Christus am Ölberge" (8.573852) und "König Stephan" (8.574042) die Kritik begeistern konnte.

Mit Roland Astor, Angela Eberlein, Claus Obalski, Ernst Oder und Leah Sinka sind die Sprecherrollen ausschließlich von Muttersprachlern kompetent besetzt worden.

Für ihre wunderbar sonore Stimme mit ihrem lebhaften und leuchtenden Klang bekannt ist die finnische lyrisch-dramatische Sopranistin Reetta Haavisto.

Der Bariton Juha Kotilainen gehört seit den 1980er-Jahren zu den festen Größen an der Finnischen Staatsoper. 

Beeindruckend. 

Ein Highlight im Beethoven-Jahr. 

Sehr empfehlenswert.

Helga König

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Yiddish Lidele Klezmer Juice (Künstler), Various (Komponist)


Gustavo Bulgach von der Grammy-nominierten Gruppe "#Klezmer_Juice" weist darauf hin, dass Klezmer als gewissermaßen immanenten Auftrag auch die Komposition neuer Melodien beinhaltet:

"Eine musikalische Bewegung wie Klezmer existiert nicht nur, um die alten Melodien aus der Vergangenheit zu überliefern, sondern fordert uns auf, neues und originelles Material zu entwickeln. Ich schrieb "Librescu Tango" in Erinnerung an den verstorben Liviu Librescu, Professor an der Virginia Technical School und Opfer des Amoklaufs an der Virginia Tech vom 16. April 2007. Professor Librescu versperrte dem Amokläufer die Tür zum Klassenzimmer, um seinen Schülern zu ermöglichen, aus dem Fenster zu entkommen, während er sein eigenes Leben gab, um seine Schüler zu retten. Professor Librescu war ein Überlebender der Shoah, ein rumänischer Jude. Der große Mut, den er in den letzten Augenblicken seines Lebens zeigte, inspirierte mich dazu, den Zorn, den ich über seinen Tod damals empfand, in eine schöne Melodie, ein Tanzlied, zu kanalisieren. Die Überlebenden des Holocaust zeigen uns den Weg, richtig zu leben und mutig zu sein." 

Die Formation Klezmer Juice wurde bereits für den Grammy Award nominiert. Dabei zeigt die Gruppe, dass Klezmer ein lebendiges Genre ist. Es werden keineswegs nur bekannte Melodien werden interpretiert, sondern auch neue Kompositionen .

"Librescu Tango" ist ein Stück im Angedenken an #Liviu_Librescu, der im Rahmen eines Amoklaufs in den USA 2007 viele Menschenleben rettete und selbst ein Holocaust- Überlebender war.

Wunderbare Klänge, ein wenig melancholisch. Sehr schön. 

Maximal empfehlenswert. 

Helga König 

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Two Lutes With Grace Newcombe,Grace (Künstler), Kieffer,Paul (Künstler), Lewon,Marc (Künstler), Various (Komponist)



Duette für zwei mit Plektrum gezupfte Lauten zählten im späten 15. Jahrhundert zu den am weitesten verbreiteten Musikgenres in Westeuropa. 

Der Lautenist und Musikwissenschaftler Marc Lewon, - er hat mit seinem Ensemble Leones schon mehrere Erfolgsalben bei NAXOS veröffentlicht und wurde von nur ganz wenigen Künstlern mit bislang fünf International Classical Music Awards (ICMA) ausgezeichnet - hat nun erstmals ein Album mit einer repräsentativen Zusammenstellung von Lautenduetten zusammengestellt. 

Als Inspiration für das Album diente die Lebensgeschichte des Lautenvirtuosen Pietrobono dal Chitarino. Er wurde zu seinen Lebzeiten als der größte Lautenist seiner Generation angesehen. 

Die Sammlung enthält u.a. die frühesten im Druck überlieferten Lautenduos bis hin zu den größten Meisterwerken der Gattung. Das Album berücksichtigt außerdem, dass die allermeisten der hochgradig virtuosen Stücke eigentlich Transkriptionen von Liedern des 15. Jahrhunderts waren.

Deshalb werden einige der Stücke zunächst in der Vokalversion mit Sängerin Grace Newcombe vorgestellt, bevor Marc Lewon und Paul Kieffer die arrangierte Lauten-Duo-Fassung nachlegen. 

Dies ist klingende Musikwissenschaft und als solche hochgradig spannend konstatiert Naxos. Diesem Urteil schließe ich mich gerne an. 

Eine wunderbare CD von hervorragender Klangqualität.

Maximal empfehlenswert.

Helga König 

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Franz Schubert- Vladimir Feltsmann- Piano Sonats Volume 6- 2 CDs

Vladimir Feltsman  ist ein russisch - amerikanischer Pianist, der 1952 in Moskau geboren wurde. Schon im Alter von 11 Jahren debütierte er bei den Moskauer Philharmonikern. Der Musiker studierte u.a. am Moskauer Konservatorium und in Leningrad.

1971 gewann er den Grand Prix beim Marguerite Long International Piano Competition in Paris. Es folgten Tourneen in der ehemaligen Sowjetunion, in Europa und in Japan: Damit begann seine Karriere. 

Wegen seiner wachsenden Unzufriedenheit mit der offiziellen sowjetischen Ideologie und der rigiden staatlichen Kontrolle der Künste beantragte Feltsmann 1979 ein Ausreisevisum aus der Sowjetunion. Als Reaktion darauf wurde ihm sofort verboten, in der Öffentlichkeit aufzutreten. Nach acht Jahren des Kampfes und des virtuellen künstlerischen Exils erhielt er schließlich die Erlaubnis, die Sowjetunion zu verlassen. 

Der Pianist unterrichtet am Mannes College der New School for Music und an der State University von New York New Paltz. Dort ist er Gründer und künstlerischer Leiter des International Festival-Institute Piano Summer. 

Naxos Informiert: "Vladimir Feltsman nähert sich Franz Schubert auf eine eigenwillige, äußerst romantische Art und Weise, ähnlich wie es Sviatoslav Richter in dieser Musik getan hat. Dies ist eindeutig Schubert von einem Interpreten, der auch Chopin und den verstorbenen Brahms gut kennt. Mehr als bei anderen Pianisten üblich, prägen die Ideen in Feltsmanns Notizen, etwa über Schuberts Nostalgie-Besessenheit, sein Spiel." 

Diese Aufnahme ist das Produkt eines nachdenklichen Künstlers, der auf dem Höhepunkt seiner Kräfte virtuos wirkt. 

Ich stimme mit Naxos überein, das diese CDs für Schubert-Liebhaber unerlässlich sind. Für Klavierliebhaber im Allgemeinen ist es  auch eine bemerkenswerte Empfehlung. Es handelt sich um  ein meisterhaftes Spiel eines der bedeutendsten Vertreter von Schubert, der heute noch lebt, und ist ein weiterer wertvoller Schritt auf dem Weg zur Vollendung der Serie.  

Maximal empfehlenswert

Helga König

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Amália Classics On Portuguese Guitar, Custódio Castelo, Custódio-ARC



#Custódio_Castelo, der Meister der portugiesischen Gitarre, spielt Fados, die durch die "Königin des Fado" #Amália_Rodrigues weithin bekannt wurden. 

Der Gitarrist entwickelte im Laufe seiner Karriere wegweisend neue Klänge und Spieltechniken, die die portugiesische Gitarre zu einem Konzertinstrument gemacht haben, das sowohl solistisch als auch als Begleitung gespielt werden kann. 

Castelo vermag auf seinem Instrument feinste Nuancen von Emotionen zu erzeugen, die das typisch portugiesische Konzept der "#Saudade", der sanften Melancholie über eine unerfüllbare Sehnsucht, abbilden.

"Custódio Castelo ist der weltweit führende Vertreter der Guitarra Portuguesa, dem Instrument, das den ergreifenden Gesang der Fado-Musik des Landes untermalt und umspielt." (Allmusic) 

Der Musiker hat mit einer der wichtigsten Innovatorinnen der portugiesischen Musik, #Cristina_Branco, mehrere international erfolgreiche Alben veröffentlicht und war maßgeblich am Album "Garras dos Sentidos" (1998) der derzeit wichtigsten lebenden Fado-Sängerin #Mísia beteiligt.

Im Jahr 2010 wurde er mit dem Amália Rodrigues Preis als bester Fado-Instrumentalist geehrt. 

Den Zuhörer erwarten 10 Fados vom Feinsten. Wunderschön gespielt. Ein Fest für die Ohren und die Seele. 

Maximal empfehlenswert.

Helga König

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Flötenkonzerte Andrada,Clara (Künstler), Martin,Jaime (Künstler), Hr-Sinfonieorchester (Künstler), Nielsen,Carl (Komponist),


Obschon #Clara_Andrada die SoloFlötistin des hr Sinfonieorchesters ist, war sie auf dem Cover eines Albums bisher noch nie zu sehen. Insofern ist dieses Album des finnischen Labels #Ondine ihr Debüt als Solistin im Rahmen von drei ebenso virtuosen wie erstklassigen Flötenkonzerten: 

Das Flötenkonzert #Carl_Nielsens gilt seit langer Zeit schon als eines der bedeutendsten und wegweisenden Flötenkonzerte des 20. Jahrhunderts. Nur wenige sollen intelligenter und überzeugender für Flöte und Orchester komponiert haben als der Däne. 

Mit #Jaíme_Martin dirigiert ein Musiker das hr Sinfonieorchester, der selbst als langjähriger Soloflötist der Martin-in-the-Fields Karriere gemacht. 

Die Voraussetzungen für ein Album wie dieses sind also hervorragend, das mit Jaques Iberts Flötenkonzert und Malcom Arnolds "Flute Concerto No. 1" zwei weitere hochinteressante und wunderschöne Kleinodien des Repertoires für Flöte und Orchester bereithält. 

Kurzum: Drei der schönsten Flötenkonzerte des 20. Jahrhunderts sorgen für absoluten Hörgenuss 

Überaus empfehlenswert.

Helga König

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Rezension: Wie Musik wirkt-David Byrne-S. Fischer Verlage



David Byrne, der Autor dieses Werkes, hat sich einen Namen als Gründer des angesehenen Plattenlabels Luaka Bob gemacht. Zudem ist er Fotograf, Filmregisseur, Autor und Solokünstler in der Musik als auch in der bildenden Kunst. 

Byrne weiß, dass uns Musik in schwierigen Lebensphasen hilft, weil sie unsere Sicht auf uns selbst verändert, aber auch zeigt wie wir über die Dinge um uns herum denken.

Wie Musik funktioniere oder nicht funktioniere, hänge weniger von dem Stück an sich ab, als vielmehr davon, was darum herum geschehe, wo und wann man sie höre. Als weitere Faktoren nennt Byrne die Tatsache, wie Musik interpretiert und auf die Bühne gebracht, auch wie sie verkauft und aufgenommen wird, ferner mit wem man sie gemeinsam hört und schließlich auch wie sie klingt. All dies sei selbst Teil der Musik.

Die insgesamt acht Kapitel widmen sich jeweils einem besonderen Aspekt der Musik. 

Zur Sprache kommt beispielsweise, welchen Einfluss die Technologie auf den Klang und unser Denken über Musik hat. Auch werden die Orte thematisiert, an denen man Musik hört. Dabei folgen die Kapitel keiner Chronologie und bauen nur lose aufeinander auf. 

David Byrne unterstreicht, dass sein Buch kein autobiografischer Bericht über sein Leben als Sänger und Musiker sei. Doch vieles von dem, was er über Musik wisse, beruhe natürlich auf seinen Erfahrungen im Tonstudio und auf der Bühne. Diese Erfahrungen nutzt er in seiner hier vorliegenden Publikation, um zu zeigen wie Technologie die Musik verändert hat und was das für sein Denken über Musik bedeutet. 

Dem Autor geht es - Klartext- darum, zu dokumentieren wie Musik gemacht wird, bevor man sie hört. Diesem Anliegen hat er  sich   mit viel Akribie angenommen, um so  dem Leser breitgefächerte Einblicke  in das komplexe Thema zu  ermöglichen.

Besonders spannend finde ich das Kapitel über "Business und Finanzen" und die  hier erörterte Frage, was Musik eigentlich sei.  

Doch  urteilen Sie selbst....

Sehr empfehlenswert

Helga König

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Schubert: The First Romantic - The Complete Sonatas and Major Piano Works, Vol. 1 Mathieu Gaudet (Artist), Franz Schubert (Composer) Format: Audio CD



Der österreichische Musiker Franz Peter Schubert (1797- 1828) komponierte rund 600 Lieder, weltliche und geistliche Chormusik, sieben vollständige und fünf unvollendete Sinfonien, Ouvertüren, Bühnenwerke, Klaviermusik und Kammermusik. 

Auf der vorliegenden CD präsentiert  der Pianist  Mathieu Gaudet  Werke  Schuberts.  Gaudet  hat in den letzten zwanzig Jahren eine bemerkenswerte Karriere als Solist, Kammermusiker und Dirigent realisieren können.  Sein umfangreiches Repertoire hat ihn in die zehn kanadischen Provinzen USA, Europa und Asien geführt . Seine Konzerte und Aufnahmen werden regelmäßig von Radio-Canada und CBC ausgestrahlt. Die Saison 2018-2019 war die vierte und letzte in seinem ambitionierten Gesamtpaket von zwanzig Klaviersonaten und anderen Hauptwerken von Franz Schubert.  Mathieu Gaudet hat einen Master-Abschluss in Musik von der renommierten Peabody School der John Hopkins University in Baltimore, wo er bei Julian Martin studierte und bei Leon Fleisher perfektionierte. Er promovierte in Dolmetschen an der Universität von Montreal bei Paul Stewart. 

Zu den Stücken auf der CD: 

Die Sonate in fis-Moll, D. 571, ist das fünfte von Schuberts sehr experimentellen Werke und trägt die Spuren einer aufkeimenden Romantik. Der erste Satz ist eine Art Ballade, die als lange Klage beginnt, sich aber zu einer zweiten leuchtenden Gruppe im hohen Register des Klaviers entwickelt. Das Scherzo greift auf österreichische Bauernrhythmen zurück und sein Trio kündigt bereits die Prosodie von Schumanns Karneval an. 

Das romantische Andante überlagert lange Melodien im Tenorregister mit perlenbesetzter Begleitung auf der rechten Seite. Das Finale beginnt mit einem ersten virtuosen Thema, das zu einem melodischeren Motiv führt, und endet mit beeindruckenden Sequenzen wiederholter Pianissimo-Akkorde. Wie die Sonaten 2, 6, 10 und 11 ist die Sonate 8 unvollständig, d.h. Schubert hört zu Beginn der erneuten Belichtung auf zu schreiben. Darüber hinaus wurde es, wie viele andere, in getrennten Sätzen veröffentlicht. Aus diesen Gründen wird diese Sonate selten gespielt, was angesichts der sehr hohen Qualität der Inspiration nicht lange auf sich warten lassen sollte. 

Sonate Nr. 17 in G-Dur, op. 78, D. 894

Die große Sonate in G-Dur, D. 894 von 1826, ist die letzte, die Schubert vor der Testament-Trilogie von 1828 komponiert hatte. Die friedliche Majestät seines ersten Satzes, dessen Anfangsakkorde wie Wellen auf ruhigem Wasser lange mitschwingen wird nur von der neuesten D. 960-Sonate übertroffen, und die dramatische Kraft ihrer Entwicklung, die die fortississimo nuance (fff) erreicht, ist in ihrem pianistischen Korpus einzigartig. Darüber hinaus wird der unbeschreibliche Charme seines zweiten Themas, das vom rhythmischen Rhythmus des Basses unterstützt und fast vollständig auf einem dominanten Pedal aufgebaut ist, nur durch die Variation der unmittelbar darauf folgenden Sechzehntelnoten verzehnfacht.

Die Coda, die im Äther verschwindet, hinterlässt den Eindruck, dass wir für einen Moment die tiefsten Geheimnisse der Natur durchdrungen haben. Der zweite Teil ist eine Art musikalische Legende und wechselt zwischen dem sanften Ton eines Erzählers antiker Geschichten und heftigen Klangtränen in gebrochenen Akkorden. Das Menuett in h-Moll beginnt mit einem ernsten und freiwilligen Ton, aber das Trio erreicht dank seines eleganten Rhythmus, seiner erstaunlichen Harmonien und seiner scharfen Glocken dominanter Pedale das Erhabene.

Der letzte Satz, vielleicht der originellste und faszinierendste der vier, ist echte festliche Bauernmusik, die an Dudelsackklänge erinnert und mehrere Serien wiederholter Rhythmen verwendet. Die zweite Folge bringt uns noch einmal zur schmerzhaften Intimität von Schubert, dank einer langen Melodie in c - Moll, begleitet von arpeggierten Akkorden, gefolgt von einem epischen Mutruf von Oktaven in der linken Hand, gefolgt von gebrochenen Akkorden in die rechte hand. Die transzendente Coda erhebt sich zum Himmel.
© Mathieu Gaudet

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Rezension: Ein Jahr voller Wunder-Klassische Musik für jeden Tag- #Clemency_Burton_Hill #Diogenes

#Clemency_Burton_Hill ist nicht nur preisgekrönte Violinistin, sondern zudem Autorin sowie Radio- und Fernsehmoderatorin. Als Violinistin hat sie unter der Leitung von Dirigenten wie #Daniel_Barenboim in einigen der wichtigsten Musiksäle der Welt gespielt.

In dem vorliegenden Buch geht es ihr darum zu zeigen, was geschieht, wenn wir uns öffnen und klassische Musik in unser Leben lassen. Nicht grundlos wird erwähnt, dass die wissenschaftliche Forschung immer deutlicher zeigt, dass regelmäßige Selbstfürsorge für unsere psychische Gesundheit und für unser spirituelles Wohlbefinden von großer Bedeutung ist. So gesehen kann man eine tägliche Dosis Musik als Form akustischer Seelenpflege betrachten.

Clemency Burton –Hill möchte durch dieses Buch eine riesige Truhe voller musikalischer Schätze für alle öffnen und empfiehlt jeden Tag im Jahr ein klassisches Stück zu hören. Dabei stellt sie das jeweilige Stück in einen Kontext, berichtet etwas zum Leben des Komponisten und schreibt des Weiteren zu anderem, was interessant ist, um die einzelnen Stücke besser begreifen zu können.

Die Autorin hält fest, dass klassische Komponisten sich in nichts von anderen Musikschaffenden oder kreativen Künstlern unterscheiden. Auch sie versuchen auf ihre Art, Gedanken und Gefühle zu Papier zu bringen und so ihre Mitmenschen zum Nachdenken anzuregen. Komponisten möchten mit uns ins Gespräch kommen, so die Violinistin.

Clemency Burton –Hill hofft, dass durch ihr Buch einige Leser, Zuhörer und Experten sich weiter mit der Materie beschäftigen und mehr über ein Werk, einen Komponisten, einen Stil oder eine Technik in Erfahrung bringen wollen. Ich denke, ihr Hoffen wird sich erfüllen.

"Ein Jahr voller Wunder“ basiert auf Ideen und Lieblingsstücken der Autorin, die sich über Jahre angesammelt haben. Weil die riesigen Datenmengen im Netz- auch im Musikbereich- möglicherweise überfordern oder gar lähmen, kann die getroffene Auswahl in diesem Buch helfen, sich mit einem Stil oder einem Komponisten anzufreunden.

366 Stücke und mehr als 240 Komponisten (m/w) aus vielen Jahrhunderten stehen dem Leser und Zuhörer zur Verfügung. Clemency Burton –Hill hofft, dass die Leser und Zuhörer dabei erkennen, dass klassische Musik eine "lebendige, atmende, vielschichtige, vibrierende und herausfordernd globale Kunstform" ist. Auch diese Hoffnung wird erfüllt, so mein Eindruck jedenfalls.

Das Jahr beginnt übrigens mit der h-moll-Messe, BWV 232 "Sanctus" von Johann Sebastian Bach. Es folgt eine Étude in C-Dur, op.10, Nr.1 von Fréderic Chopin und am 3. Januar ein Stück von Hildegard von Bingen mit dem Titel "O virtus sapientiae. Das Jahr endet mit der Champagner-Plka von Johann Strauss Sohn.

Heute am 25. Oktober  wird ein Stück der 1956 geborenen Sally Beamish  vorgestellt. Es heisst "Gala Water". Das Werk stammt aus dem Jahr 1994  und basiert auf einem schottischen Volkslied.

Für alle, die klassische Musik besser kennenlernen möchten, ein Muss. Toll, dass man alle Stücke im Internet auch hören kann. Welch eine Bereicherung!

Maximal empfehlenswert.

Helga König

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Ein Jahr voller Wunder: Klassische Musik für jeden Tag

Idel Biret -Concerto Edition 7.8.- IBA

Die Pianistin Idil Biret wurde in Ankara geboren und begann im Alter von drei Jahren Klavier zu spielen. Studiert hat sie am Pariser Konservatorium bei Nadia Boulanger und schloss im Alter von 15 Jahren ihr Studium mit drei Preisen ab. Biret vervollständigte ihre Ausbildung bei Alfred Cortot.

Ab ihrem 16. Lebensjahr konzertierte Idil Biret in den bedeutendsten internationalen Konzerträumen u.a. mit dem London Symphonie Orchester, dem Boston Symphonie Orchester, dem Leningrader Philharmonischen Orchester, dem Leipziger Gewandhaus Orchester, der Dresdner Staatskapelle, dem Orchester Suisse Romande, dem Tokyo Philharmonischen Orchester, dem Orchestre National de France und dem Sydney Symphonie Orchester.

Die Pianistin ist hochgeehrt. Das zeigt sich an der Fülle von Auszeichnungen, unter diesen befinden sich: der Lily Boulanger Gedenkpreis in Boston; die Harriet Cohen / Dinu Lipatti Goldmedallie in London; der polnischen Preis für künstlerische Verdienste; der französische, nationale Ritterverdienstorden; Adelaide Ristori Preis (Italien). Mitglied war sie von Preisrichterjurien bei mehreren Klavierwettbewerben, so u.a. bei dem von Van Cliburn (USA), Königin Elisabeth (Belgien), Montreal (Canada), Liszt (Weimar) und von Busoni (Italien).

Auf den vorliegenden beiden CDs trägt sie die Pianokonzerte 15, 24 25 und 27 von Wolfgang Amadeus  auf beeindruckende Weise vor.  Zu hören sind auf diesen CDs zudem die London Mozart Players  und das Worthing Symphony Orchestra unter Leitung von John Gibbons.

Wer Mozarts Klänge liebt, ist hingerissen von den Pianokonzerten, denn von Birets  Klängen geht eine ungeheure Leichtigkeit ausgeht. Sie versteht Mozart Seele für alle hörbar zu machen.

Maximal empfehlenswert 

Helga König

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Vibrant Violin- Best Loved classival violin music- NAXOS

Dieses Album der Best-Loved-Reihe will mittels beliebten musikalischen Beispielen Zugang zu einem bestimmten Instrument eröffnen. Im beigefügten Booklet ist eine verständliche Vorstellung des Instruments, eine Erklärung der Klangerzeugung sowie Beschreibungen der ausgewählten Stücke enthalten. 

Wie Naxos schreibt, richtet sich die Reihe an Hörer, die noch über keine umfassenden Kenntnisse über klassische Musik verfügen, die aber mehr über das vorgestellte Instrument und das dafür geschriebene populäre Repertoire erfahren möchten. 

Kein anderes Instrument vermag mit der Violine in ihrer Fähigkeit mithalten, die Schönheit und Subtilität der menschlichen Stimme nachzuahmen. Ihr Aufbau ist ein handwerkliches und akustisches Wunderwerk mit klanglichen Qualitäten, die endlos anmuten. 

Geigenbauer wie Stradivari und Guarneri sind selbst nach vielen Jahrhunderten für ihre Instrumente berühmt. 

Den großen Geiger-Komponisten, die auf diesem Album vertreten sind, etwa Paganini, Sarasate und Ysaÿe, bot die Violine geradezu unendliche künstlerische Ausdrucksmittel. 

Vibrant Violin vereint einige der beliebtesten Momente des Geigenrepertoires, gespielt von Weltklasse-Solisten wie Tianwa Yang, Takako Nishizaki und Henning Kraggerud.

Maximal empfehlenswert.

Helga König

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Fréderic Chopin: Mazurki Vladimir Feltsman- 2 CDs

#Vladimir_Feltsmann ist ein russisch - amerikanischer Pianist, der 1952 in Moskau geboren wurde. Schon im Alter von 11 Jahren debütierte er bei den Moskauer Philharmonikern. 

Der Musiker studierte u.a. am Moskauer Konservatorium und in Leningrad. 1971 gewann er den Grand Prix beim Marguerite Long International Piano Competition in Paris. Es folgten Tourneen in der ehemaligen Sowjetunion, in Europa und in Japan: Damit begann seine Karriere. 

Wegen seiner wachsenden Unzufriedenheit mit der offiziellen sowjetischen Ideologie und der rigiden staatlichen Kontrolle der Künste beantragte Feltsmann 1979 ein Ausreisevisum aus der Sowjetunion. Als Reaktion darauf wurde ihm sofort verboten, in der Öffentlichkeit aufzutreten. Nach acht Jahren des Kampfes und des virtuellen künstlerischen Exils erhielt er schließlich die Erlaubnis, die Sowjetunion zu verlassen. 

Der Pianist unterrichtet am Mannes College der New School for Music und an der State University von New York New Paltz. Dort ist er Gründer und künstlerischer Leiter des International Festival-Institute Piano Summer. 

Auf den vorliegenden beiden CD´s spielt Vladimir Feltsmann #Mazurken von #Fréderic_Chopin. Zu hören sind feurige, graziöse und schwermütige Stücke. 

Die #Mazurka ist ein slawischer Gesellschaftstanz im ¾ Takt deren Ursprung in Polen, konkret, aus der Provinz Masowien beheimatet liegt. Chopin hat mit seinen Mazurken ein beeindruckendes Vermächtnis hinterlassen. 

Dieses Genre erzählt uns wie kein anderes das Leben Chopins von seinen Jugendjahren in Polen bis zu seinem Tod in Frankreich. 

Die Analyse der Mazurken dieses Pianisten Chopins zeigt, insbesondere in volkstümlicher Hinsicht, eine beachtliche Anzahl aufschlussreicher Momente. Darüber hinaus ist der Zauber dieser Musik bei aller Schlichtheit der Form so gestaltet, dass man stets nachdenklich wird und erstaunt ist, wie viel Schönheit aus den Klängen hervorgeht.. Wollte man die Tiefe des Erlebten, das uns an den Mazurken Chopins ergreift, zu beschreiben suchen, so scheint uns der gesamte Reichtum unserer Empfindungen dafür nicht auszureichen, schreibt Josef Hölzl in seinen Betrachtungen zu Chopins Mazurken.*  so zutreffend.

Tolle Klangqualität. 

Maximal empfehlenswert 

Helga König


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Beethoven Chopin Klaviermusik Davidovich, Bella mit 2 CD (DF) Melodiya

Die Pianistin #Bella_Davidovich wurde am 28.7.2019 einundneunzig Jahre alt. Aus Anlass ihres 90. Geburtstags im vergangenen Jahr hat das russische Label Melodiya drei Aufnahmen zusammengestellt, die Davidovich in den 1960er-Jahren noch in der Sowjetunion eingespielt hat. 

Auf dem Programm des Albums stehen neben Beethovens erstem Klavierkonzert zwei Meisterwerke ihres Lieblingskomponisten #Chopin: 

Das erste Klavierkonzert sowie das Repertoire, mit dem für Bella Davidovich alles begann: Chopins Walzer. Es handelt sich bei diesem Album durchweg um Einspielungen, die bis jetzt noch nie außerhalb der früheren UdSSR erhältlich waren.  Genau das macht dieses Album für die vielen Fans und Sammler der Diskografie Bella Davidovichs besonders interessant. 

#Bella_Davidovich erhielt als Sechsjährige ersten Klavierunterricht am Konservatorium in #Baku. In dieser Stadt wurde sie übrigens auch geboren. 

Einer häufig zitierten Geschichte folgend, war es ein Chopin-Walzer, den die gerade einmal dreijährige Bella auf dem Klavier ihrer Eltern aus dem Gedächtnis gespielt haben soll, weil sie noch keine Noten lesen konnte. 

#Chopin blieb Zeit ihrer langen Karriere das zentrale Betätigungsfeld der Pianistin. 

Spätestens nachdem sie den ersten Preis beim internationalen Chopin-Wettbewerb im Jahre 1949  in Warschau gewonnen hatte, wurde der Name Bella Davidovich geradezu zu einem Synonym für die 
Chopin - Referenzinterpretation. 

1979 emigrierte Davidovich in die USA und gab ein international gefeiertes Willkommens-Recital in der Carnegie Hall. Spätestens damit wurde Bella Davidovich endgültig zur Legende und zählt noch immer zu den berühmtesten Musikpersönlichkeiten des 20. und 21. Jahrhunderts.

Die beiden CDs sind ein wahrer Hörgenuss. 

Überaus empfehlenswert

Helga König

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Robert Schumann- Intermezzi Op. 4 -PianoSonata in F sharp Minor op- 11- Tullia Melandri fortepiano

#Tullia_Melandri wurde in #Faenza in der Provinz Ravenna geboren. Sie studierte Klavier bei #Giampaola_Bombonati und schloss 1998 das Konservatorium von #Rovigo ab. Danach studierte sie u.a. bei #Daniel_Rivera am Konservatorium von Livorno und erwarb den Master in Piano mit Auszeichnung. 

Sie perfektionierte  sich in Kammermusik an der #Accademia_Chigiana in Siena bei #Alain_Meunier und Dario_de_ Rosa und absolvierte an der Internationalen Pianistischen Akademie von #Imola "Incontri col maestro" Kammermusik bei Pier Narciso Masi.

Ihre Leidenschaft für historisch fundierte Aufführungspraktiken brachte sie in die Niederlande, wo sie Fortepiano bei Bart van Oort am Koninklijke Conservatorium in Den Haag studierte und 2012 mit der Bestnote abschloss.

Tullia Melandri gewann zahlreiche Preise bei Klavier-, Kammermusik- und Fortepiano.

Als Solistin war sie in verschiedenen Kammermusikformationen tätig. Sie spielte unter anderem für Ravennas Festival "Giovani in musica", für Utrechts Festival "Oude Muziek", für Dordrechts Bachfestival, für das Festival "Geelvinck Fortepiano", für die "Accademia Bartolomeo Cristofori" in Florenz und für Bolognas Villa Aldrovandi - Mazzacorati.

Auf der vorliegenden CD hört man sie auf beeindruckende Weise Robert Schumann spielen und zwar auf einem Wiener Fortepiano der 1830er Jahre für das Label Dynamic

 Ein wirklicher Hörgenuss.


 Maximal empfehlenswert

 Helga König

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RONDENA DEL SIGLO XIX- Juan Francisco Padilla-Ibs Classical

Der Musiker #Juan_Francisco_Padilla wurde 1975 in Almería geboren und war schon als Kind ein hervorragender #Gitarrist, der im Alter von 12 Jahren bereits Konzerte vor dem spanischen König und in vielen Ländern Europas gab. 

2004 erhielt er das Goldabzeichen der herausragendsten Künstlerpersönlichkeit des Jahres und 2011 einen Grammy Award. 

Die Alhambra war die Bühne für die Präsentation des Albums #Rondeña_del_siglo_XIX, von El Murciano bis Falla' des Gitarristen Juan Francisco Padilla, ein Werk, das einen Teil des musikalischen Erbes Granadas zurückgewinnt, indem es erstmals unveröffentlichte Kompositionen mit einbezieht.

Das Album wurde von den Forschern María Luisa Martínez und Peter Manuel erstellt und in Zusammenarbeit mit dem Patronat von Alhambra und Generalife, der Plattenfirma IBS Classical und dem andalusischen Musikdokumentationszentrum veröffentlicht. 

Martinez bekundet, dass der Protagonist des Albums der Gitarrist Francisco Rodríguez Murciano (1775-1848) sei. Er habe die Variationen von Rondeñas verfasst, die sehr beliebt waren, doch "die dokumentarische und interpretative Spur dieser Kompositionen ging am Ende des 19. Jahrhunderts verloren". 

Wunderbare Klänge, interpretiert von einem begnadeten Gitarristen. 

Sehr empfehlenswert.

 Helga König

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Rezension: Bach: Reflected- Benjamin Schmid- Oehms Classics

Der in Wien gebürtige #Benjamin_Schmid gewann u.a. den #Carl_Flesch_Wettbewerb in London und erhielt dort zudem den Mozart-, Beethoven- und Publikumspreis. Seither gastiert er auf den wichtigsten Bühnen der Welt mit namhaften Orchestern. 

Nach mehr als 30 Jahren intensiver Beschäftigung mit den Originalwerken #Johann_Sebastian_Bachs für #Violine, war es für den begnadeten Künstler, der  zwischen den musikalischen Welten von Klassik, Jazz und Weltmusik keine Grenzen zieht, an der Zeit, über Bachs Musik selbst zu improvisieren.

Das geschah mit drei Sätzen aus der Partita E-Dur BWV 1006.

Eine improvisierte Solostimme über Bachs cis-Moll -Adagio findet sich ebenso auf dieser CD wie eine Eigenkomposition in Anlehnung an Heinrich Ignaz Franz Biber oder an das Andante C-Dur, BWV 1003; auch polytonale Erweiterungen an dem C-Dur-Präludium, das dann durch den  in fast alle Tonarten führenden Jazz-Standard #All_the_things_you_are mündet.

Sehr beeindruckend. Ein wahrer Hörgenuss. 

Maximal empfehlenswert. 

Helga König

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