In diesem wahrlich gelungenen earBook wird die Geschichte
des Blues erzählt. Nicht nur beim Lesen dieser Story sollte man die dem reich
bebilderten Buch beigegebenen vier CDs hören, deren Klangqualität exzellent
ist.
Die vier CDs tragen die gleichen Titel wie die Kapitel im Buch.
Diese heißen:
ROUGH SOUND FROM THE DELTA.
ROCKIN` THE HOUSE
BLUE NOTES
FROM THE COOKBOOK
AMPLIEFIED, YOUNG U. WHITE
CD 1 enthält 20 Stücke
des Folk und Classic Blues, C 2 20 Stücke des Piano Blues, CD 3 11 Stücke des
Jazz Blues und CD 4 20 Stücke des Electric Blues.
Zu den Interpreten
zählen Bessie Smith, Ida Cox, Son House, Willie Brown, Jesse James, Albert
Ammons, Pete Johnson, Memphis Slim, Louis Amstrong and his hot Five, Miles
Davis, Dave Brubeck Featuring Bill Smith, Chuck Berry, Elvis Presley, John Lee
Hooker, B.B. King u .a. mehr.
Die Texte sind in englischer und deutscher
Sprache abgedruckt.
Der frühe Blues soll eine sehr emotionale Musik
gewesen sein. Erfunden wurden die Texte oftmals spontan. Sie thematisierten die
Freuden und Härten des Lebens und der Liebe. Damals begleiteten die schwarzen
Bluessänger sich zumeist selbst zur Gitarre. Mitunter auch spielten zwei
gemeinsam. Mit der Zeit entstand eine bestimmte Form des Blues mit zwölf Takten
und eroberte als eine originäre Schöpfung afro-amerikanische Künstler die Welt.
In den ersten Jahren war der Blues der musikalische von Menschen unter harten
Lebensbedingungen. Damals war der Blues eher langsam und traurig, später
entwickelte sich eine bemerkenswerte Vielfalt. Seitdem kommt er langsam oder
schnell, traurig oder fröhlich, einfach oder raffiniert oder auch geistlich oder
sexy daher. Man singt ihn, schrummt ihn zur Gitarre, spielt ihn als
Boogie-Woogie auf dem Klavier, aber er wird auch von Bigbands oder Rockgruppen
präsentiert.
Entstanden ist die erste Blues-Platte 1920. Der "Crazzy
Blues" der Sängerin Mamie Smith verkaufte sich in einem knappen Jahr eine
Million Mal. Benutzt wurde der Begriff "blues" bereits von Sklaven im Süden
Nordamerikas. Man beschrieb damit eine tiefe, gedrückte Stimmung. Musik war für
diese Menschen ein zentraler Bestandteil des Alltagslebens, denn Musik machte
ihre Arbeit erträglicher.
Das typische Gefühl und der Sound werden in
erster Linie durch die so genannten "blue notes" beeinflusst, gemeint sind damit
die verminderten dritten, fünften und siebten Töne auf der DUR-Tonleiter.
Besagte Bluesnotes wurden auch zum wichtigen Charakteristikum des
Jazz.
Das Mississippi- Delta war aber nicht das einstige Territorium
umherziehender Musiker, auch in Arkansas, Texas und Louisiana wurde Blues
gesungen und gespielt. Man erfährt Wissenswertes über die Blues-Musiker der
1920er Jahre, auch dass Charley Patton einer der einflussreichsten Delta-Musiker
war. 1929 machte er die ersten Aufnahmen für Paramouth und schuf einen eigenen
Stil des Delta-Blues, der andere Musiker beeinflusste. Ein weiterer legendärer
Vater des Folk House Blues ist Son House, über den man auch Näheres erfährt.
Sein Einfluss ist in der Musik vieler Blues-Musiker zu hören.
Einige der
frühen Blues-Musiker wie Muddy Waters, Howlin Wolf und Lightnin `Hopkins
erzielten ihre größte Popularität in den 1950er und 1960er Jahren mit dem
Elektrik Blues. Berichtet wird über Bluessängerinnen wie Bessie Smith, die die
Kaiserin des klassischen Blues war. Mit diesen Sängerinnen hat der Blues sich
verändert. Nun wurde er zur Unterhaltung der verfeinerten Art. Die Ära des
klassischen Blues ging mit der Depression zu Ende. Doch der Blues lebte weiter
und zwar auf den 88 Tasten des Klaviers.
Der Piano-Blues wurde auf den
Rent-Parties gespielt, über die man im Buch auch aufgeklärt wird. Damals wurde
Chicago zu einer Hochburg des Boogie-Woogie. Einer der Boggie-Meister war Albert
Ammons, von dem man 2 Stücke auf der CD2 hören kann. Die Boggie-Welle erreichte
viele Städte in den USA. Eine ganze Reihe von Pianisten machten sich Namen in
der Szene. Von ihnen liest man im Buch und hat Gelegenheit ihre Musik auf der CD
2. zu hören. Eine der bekanntesten Aufnahmen der dreißiger Jahre war der
"Lonesome Day Blues", den Jesse James mit Klavierbegleitung sang.
Erst
nach 1945 legte sich die Begeisterung für den Boogie-Woogie, allerdings
verschwand die Musik nicht. Was anschließend kam und welche Musiker jetzt eine
Rolle spielten, erfährt man ebenfalls. Der Blues war nun schroffer. Elektrisch
verstärkte Instrumente gaben den Ton an. Memphis Slim ging in den 1960er Jahren
mit dem American Folk Blues Festival auf Tournee und wurde alsbald zum
prominentesten Bluesmusiker. Als Songschreiber spielte damals Willie Dixon eine
Rolle. Sein Blues wurde sogar von den Stones gecovert.
Nachdem
Jazzmusiker den Blues zu einem wesentlichen Teil ihrer Musik machten, hoben sie
ihn auf eine neue Stufe der Entwicklung. Hier liest man dann von Louis
Armstrong, auch von Coleman Hawkins, Lester Young und anderen mehr. Liest vom
Bebop und dass der Blues in seiner bekannten Form und harmonischen Struktur eine
gute Basis für Improvisationen darstellt und es im Bob in erster Linie um
Improvisation geht.
Miles Daves bleibt nicht unerwähnt und man lernt
schließlich den Elektrik Blues kennen, der in Detroit populär war. Dort
arbeitete der von mir hoch geschätzte John Lee Hooker fast während seiner
gesamten Karriere. Berichtet wird auch vom Gründervater des britischen Blues,
Alexis Korner, aber auch von Eric Clapton, John Mayall oder Eric Burdon. Sie
alle spielten den Blues, wie auch der durch Korner angeregte Mick Jagger mit
seinen Rolling Stones.
Ein tolles Buch mit vier unglaublich guten CDs.
Für Blues-Liebhaber ein Leckerbissen, den man sich nicht entgehen lassen
sollte.
Empfehlenswert.
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