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Rezension: Trompetenkonzerte des Barock

Die vorliegende CD höre ich derzeit mit Vorliebe, wenn ich am Computer beschäftigt bin, weil mich diese Musik sehr konzentriert arbeiten lässt.

Zu hören sind Trompetenkonzerte der Komponisten Johan Melchior Molter (1696- 1765), Johann Wilhelm Hertel (1727-1789), Leopold Mozart (1719-1787). Allessandro Stradella (1644-1682) und Johann Friedrich Fasch (1688-1758).

Es spielen Pierre Kremer (Solo Trompete) und das Lettische Philharmonische Kammerorchester, dirigiert von Carlo Jans.

Wie man dem Begleitheft entnehmen kann, haben einst nur Mitglieder des Hochadels und prominente Mitglieder einer Gemeinde das Privileg gehabt, eine Trompete zu besitzen.

300 Jahre hindurch blieb die Trompete bevorzugtes Instrument für Solisten. Einer der prominentesten Solisten war Schwanitz am Hof von Weimar.

Man erfährt im Begleitheft Wissenswertes über die oben genannten Komponisten, aber auch über den Solisten Pierre Kremer, der in Luxemburg am Konservatorium studiert hat und der eine wichtige Aufgabe darin sieht, barocke Musik auf Originalinstrumenten zu interpretieren.

Zu dem Dirigenten Professor Carlo Jans aus Luxemburg und dem lettisches Philharmonischen Kammerorchester wird man auch  unterrichtet.

Diese wundervollen Klänge sind wahrlich königlich und von bester Qualität.

Sehr empfehlenswert.


Rezension: Mit der Flöte durch 5 Jahrhunderte

Diese CD enthält zwanzig zauberhafte Musikstücke namhafter Komponisten, unter diesen Bach, Chopin, Rimskij-Korsakow und Johannes Brahms. 

Musikstücke wie etwa Jules Massenets "Mèditations de Thais" wollte man einst nicht nur in Konzertsälen hören, sondern auch zuhause im Wohnzimmer nachspielen als noch  kein Radio, CD-Player oder YouTube erfunden waren. Es gab Komponisten, die Transkriptionen schon selbst von Anfang an im Blick hatten. Die Stücke, die für die CD ausgewählt wurden,  sind im Original allerdings überwiegend nicht für Querflöte komponiert worden. 

Durch die Flötenklänge muten viele Werke wie Vogelgezwitscher an, das natürlich angenehm berührt, besonders an Sonntagen, wenn man sich entspannen möchte und völlig auf die Musik einlässt. 

Dargeboten werden die zauberhaften Stücke von der Flötistin Junko Ukigaya und der Pianistin Miyuki Motoi. Ukigaya  gab im Alter von 15 Jahren ihr erstes Flötenkonzert, studierte Kunst und Musik in Tokyo, lebt seit 1978 in Deutschland, wo sie seit 1983 als Solistin und mit verschiedenen Kammermusik-Ensembles im In-und Ausland konzertiert. Nicht unerwähnt soll bleiben, dass sie im Schloss San Sanssouci in Potsdam vor dem japanischen Kaiserpaar spielte. Die preisgekrönte Pianistin Miyuki Motoi begleitet die Flötistin am Klavier.

Das Zusammenspiel der beiden Musikerinnen ist aufgrund der beeindruckenden Harmonie ein Fest für Ohren und darüber hinaus natürlich auch für die Seele, die sommerliches Glück empfindet, dass lange nach dem Hören noch anhält. 

Beste Klangqualität. Empfehlenswert.

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Rezension: THe Complete Gesualdo Madrigals

Diese Box enthält 7 CDs mit allen Madrigalen des italienischen Fürsten und Komponisten Carlo Gesualdo da Venosa (1566- 1613). Das kompositorische Schaffen Gesualdos beinhaltet allerdings auch viele geistlichen Werke, unter diesen die Responsorien zur Liturgie der Kartage und Motetten, aber eben auch Bücher mit  weltlichen Madrigalen.

Zeitlich ist Gesualdo am Übergang der Renaissance zum Barock lokalisiert, doch bleibt sein Stil stets der Vokalpolyphonie des 16. Jahrhunderts verpflichtet. Kennzeichnend für seine Kompositionen ist der häufige Einsatz von Chromatik und unerwarteten Tonartwechseln zwecks eindringlicher Ausdeutung der Textvorlagen.  Damit kann er in der Tradition anderer Madrigalisten wie Luca Marenzio und Claudio Monteverdi eingereiht werden. Gesualdos Werk wurde bis in die Mitte des 17. Jahrhunderts von höfisch-akademischen Kreisen rezipiert, dann aber interessierte man sich kaum mehr dafür, weil das Augenmerk nun der neuen Gattung der Oper galt, die ihren Siegeszug antrat.

Das Madrigal ist ein mehrstimmiges Vokalstück, nicht selten weltlichen Inhalts und repräsentiert eine wichtige musikalische Gesangsform der Renaissance und des Frühbarock. Das Madrigal galt vormals als eine sehr freie Gedichtform, die als Textgrundlage für eine Komposition diente (Singgedicht). Speziell in Italien war diese Gattung im 16. und 17. Jahrhundert zuerst als mehrstimmige Chorkomposition, dann aber auch als instrumental begleitetes Sologesangsstück beliebt. 

Der Text beinhaltet in der Regel weltliche Themen; das geistliche Pendant zum Madrigal stellt die Motette dar. In der Geschichte des Madrigals wurde seine Gestalt mehrfach verändert. Stets jedoch handelte es sich dabei um weltliche, in der Regel vier-, fünf- oder sechsstimmige Chorstücke in einem kammermusikalischen Rahmen.

Das Madrigal bot dem Komponisten die Chance, sich unabhängig von der dominierenden und stark formalisierten sakralen Musik kreativ frei zu entfalten. Anders als für weltliche Klänge zu dieser Zeit üblich, war das Madrigal komplex durchkomponiert und auf emotionalen Ausdruck hin orientiert.

Marco Longhini hat nach früheren Studien in Komposition, Chor-Musik und Gesang Orchesterdirigieren am Mailänder Konservatorium und Architektur in Venedig  studiert. Er hat sich mit dem Madrigal Repertoire nach einer langen kulturelle Reise in die Alten Musik, insbesondere der sechzehnten und siebzehnten Jahrhundert befasst. Seither konzentriert seine Aufmerksamkeit auf die Wiederentdeckung der oft unveröffentlichten italienischen Meisterwerken. 

Mit der vorliegenden Box ist im ein großer Wurf gelungen. Dem umfangreichen Begleittext kann man viel Wissenswertes zu den CDs in Erfahrung bringen. Auch die Texte der Madrigale  sind abgedruckt. Die Klangqualität ist bestens. 

Sehr empfehlenswert.

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Rezension:Musica: Die großen Komponisten und ihre Zeit (Gebundene Ausgabe)

Dieser Prachtband wird all jene erfreuen, die klassische Musik lieben und deshalb auch etwas über die Komponisten und ihre Zeit wissen möchten.

Nach einer mehrseitigen allgemeinen Einführung von Dr. Dorottya Fabian und vorangegangener Vorstellung der Mitwirkenden an dem Projekt "Musica" hat man Gelegenheit sich zunächst in nachstehende Kapitel zu vertiefen:

Komponisten des Vorbarock- Musik vor 1600
Barock um 1600-1750
Klassik um 1750-1820
Romantik um 1800-1890
Spätromantik um 1860-1920
Neue Musik- Nach 1900 geborene Komponisten

Jedes dieser Kapitel nimmt mit einer epochenbezogenen Einführung seinen Anfang. Man erfährt dabei zu allererst, dass im 12. Jahrhundert die Musik überwiegend für religiöse Zwecke komponiert wurde und die meisten Notenblätter aus Klöstern und anderen Bildungsinstituten stammten. Die erste Person im Buch, die wegen ihrer Kompositionen vorgestellt wird, ist übrigens eine Frau: Hildegard von Bingen (1098-1179). Ihr Leben und Werk wird vorgestellt, auch ihre Visionen und schließlich erfährt man darüber hinaus mehr über sie als Komponistin. Das von ihr stammende Musikdrama "Orda virtutem" ist das einzige mittelalterliche Musikdrama dessen Komponist bekannt ist. 18 Sängerinnen stellen in diesem Drama die Tugenden und deren Königin, die Demut dar.

Über Europa im 11. und 12. Jahrhundert wird man aufgeklärt, liest über Troubadoure und Kreuzzüge, um anschließend mehr über den berühmtesten Komponisten und Dichter im Frankreich des 14. Jahrhunderts, Gaullaume de Mauchaut, zu erfahren. Auf diese Weise setzt sich das Buch fort und stellt eine Vielzahl von Komponisten in ihre Zeit, lässt darüber nachdenken wie politische Stimmungen Komponisten beeinflussten und wie diese den Zeitgeist in die Musik einfließen ließen.

Zahlreiche der vorgestellten Komponisten des Vorbarock kannte ich bislang noch nicht und bin hocherfreut, dass man neuerdings die Chance hat, sich einige von deren Stücken im Internet spontan anzuhören.

Nicht nur die Komponisten und ihre Zeit werden thematisiert, auch Instrumente, die man heute kaum noch kennt, wie das Cembalo. Bei allen Beschreibungen faszinieren natürlich die Bilder dieses Nachschlagewerkes, die dem Leser die beschriebenen Zeitläufte ganz nahe bringen.

Ich vertiefe mich in die Informationen zu Corelli (1653-1713), dessen Kompositionen ich so sehr liebe und erfahre mehr über seine Sonaten, die sich in zwei Hauptarten untergliedern lassen. Auf den Seiten 86-87 lerne ich Barockinstrumente kennen. Außer der Gambe war mir bislang keines der vorgestellten Instrumente vom Namen her geläufig, wohl habe ich sie schon auf Gemälde gesehen, wusste sie jedoch nicht zu bezeichnen. Nun kann ich es und weiß genau wie sie funktionieren.

Sehr gut wird der von mir geliebte Tomaso Albioni (1671-1751) porträtiert. Er war einer der bedeutendsten Komponisten des italienischen Spätbarock. Natürlich erfährt man Näheres zu seinen Werken. Das Adagio in g-Moll gehört nicht dazu, denn dieses wurde von Remo Giazotto verfasst.

Ein Fülle von Daten und Fakten warten auf den Leser, auch was Johann Sebastian Bach anbelangt und  man kann sich später dann mit den Grundsätzen des Barock befassen. Es führt zu weit, im Rahmen der Rezension all die Komponisten zu nennen, die im Buch aufgeführt sind. Sehr gut ist Mozart porträtiert. Hier auch liest man, dass Mozart glaubte, die Klarinette ähnle der menschlichen Stimme. Das empfinde ich genau so, wenn ich sein Klarinettenkonzert in A, K vernehme. Habe das Stück zur Veranschaulichung auf Twitter verlinkt. Hören Sie bitte aufmerksam zu und achten darauf, was die Stimme Ihnen sagt.

Ich lese über Beethoven und denke an eine Zeit zurück als ich ihn Stunde um Stunde hörte und betete, dass die Zeit nicht weiter voranschreiten möge. Sie tat es dennoch und mit der fortschreitenden Zeit begann ich mich auch von meiner Affinität zu Chopin zu lösen, über den man hier im Buch sehr gut unterrichtet wird. Die Liebe zu Beethoven ist unvergänglich.  Neuerdings mag ich Satie, der zu Beginn seiner Karriere seine berühmtesten Stücke schrieb, kurze Klavierstücke, einfach wiederholend und modal. Dieser Vorläufer des Minimalismus wird übrigens sehr gut im Buch dargestellt.

Ihm folgt eine Vielzahl anderer Komponisten, auch Rachmaninow, dessen Sinfonie No.1 ich gerade neu erworben habe. Dazu zählt der von mir sehr geschätzte Joaquin Rodrigo, über den ich endlich mehr in Erfahrung bringen kann, denn bislang kannte ich nur seine Musik. Doch ich will Neues kennen lernen, darin liegt stets mein Bestreben und werde Seite um Seite bereichert, höre mir im Internet Stücke der vorgestellten Komponisten an und erfreue mich wie so oft der Vielfalt. Nichts ist schöner als die Vielfalt. Sie nämlich ist göttlich.

Aufmerksam lese ich mehr zu Samuel Barber und informiere mich über seinen Stil im Kontext der Zeit, finde dass die Seiten zu Leonard Bernstein gelungen sind. Das meine ich beurteilen zu können, da ich vor einigen Monaten erst eine Biographie über ihn gelesen habe. In Bernstein muss man sich verlieben. Es bleibt einfach nicht aus.

Sehr gut gefällt mir die Beschreibung der vielen Musikinstrumente, die Erläuterungen zum Aufbau eines Orchesters die visuelle Präsentation großer Konzerthäuser im letzten Teil des Buches, das ich als wirkliche Bereicherung meiner Bibliothek empfinde. Sehr empfehlenswert.

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Rezension: Fransisco Tárrega- Fernando Espi, 2 CDs

Diese Doppel CD enthält wundervolle Kompositionen und Transkriptionen für Gitarre von dem spanischen Gitarristen und Komponisten Francisco Tárrega (1852- 1909), vorgetragen von dem spanischen Gitarristen Fernando Espí.

Tárrega gilt als als der profilierteste Gitarrist und Lehrer seiner Epoche. Er hat die neue spanischen Gitarrenschule begründet, deren Besonderheit darin besteht, einen lang anhaltenden Ton hervorzubringen und die Seiten nur mit der Fingerkuppe anzuschlagen. Seine bekannteste Komposition, das Tremolostück "Recuerdos de la Alhambra", erhielt auf diese Weise eine neue Klangdimension, wie man sich auf der CD 1 überzeugen kann.

Mittels der Neuerungen erweiterte Tárrega in einzigartiger Weise die künstlerischen  Ausdrucksmöglichkeiten der Gitarre. Seine Transkriptionen zählen zu den erfolgreichsten und meist gespielten Stücken der Konzertprogramme in Hier und Heute.

Fernando Espi, über den man  im Begleitheft ebenso wie über Tárrega informiert wird, verfügt über eine Professur  für  Gitarre in Salamanca. Dieser Künstler hat viele internationale Wettbewerbe gewonnen und hat sich  als Solist bei bedeutenden Festivals-Festival de la Guitarra de Córdoba und dem Festival für Musik und Tanz in Granada  einen Namen gemacht.

Die CD 1 enthält Kompositionen von Tárrega, darunter die  traumhaft schönen Stücke "Capricho àrabe", und  "Recuerdo de la Alhambra".  C2  beginnt mit einer gelungenen Transkription  von Chopins "Nocturne Op.9, n 2". Im Moment allerdings habe ich mich  in Chapis "Serenata Morisca" verliebt. Einfach wundervoll.

Über Tàrregas Werke wird man in dem umfangreichen Begleitheft sehr gut  in Kenntnis gesetzt.  Seine Klänge erreichen  meine Gefühlswelt  in besonderem Maße und genau das erwarte ich von Musik.

Seine Transkription von Beethovens del „Claro de Luna“ finde ich zum Niederknien schön. Umwerfend die Transkription von  Malats  "Serenata espanola" und schließlich  die Transkription  des Stückes "Cadiz de la „Suite Espanola“. All die Stücke versetzen in einen Traum, der irgendwo in Andalusien Gärten spielt.

Damit Sie einen Eindruck gewinnen, habe ich mir erlaubt, einen Youtube Clip des 3. Stücks der CD1 hier einzubauen.

Die Klangqualität ist bestens. Sehr empfehlenwert.

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