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Rezension:Luciano Pavarotti: The Best (Audio CD)

Una furtiva lagrima... einfach sphärisch schön!!!!,

Kein Tenor strahlt soviel Lebensfreude und positive Grundgefühle aus wie Pavarotti es tat. Man freute sich , wenn man ihn auf dem Bildschirm sah, auch wenn er nicht sang, sondern einfach bloß in die Kamera lachte. Sein stimmliches Können ist unbestritten und bedarf keiner weiteren Erläuterung. Unmittelbar nach seinem Tode zu beckmessern ist ohnehin degoutant.


Die vorliegende Doppel-CD ist von sehr guter Klangqualität. Die Stücke sind insgesamt wohlbedacht ausgewählt. Vielleicht hätte man " La donna e mobile" nicht auf die erste Position setzen sollen, wobei Pavarotti Verdi ganz wunderbar interpretiert.


Weshalb hat man nicht eine Arie aus "La Traviata, allen anderen Stücken vorangestellt? " La donna e mobile" wurde seitens der Tonträgerindustrie überstrapaziert. Leider! Wie auch immer, Pavarotti singt das Stück trotz allem mit viel Herzblut . Das versöhnt. Die Stimme des großen Tenors bleibt für mich allerdings für immer mit Donizettis " Una furtiva lagrima" verbunden. Hier wird der Sänger geradezu lyrisch.
Einfach sphärisch schön!

Natürlich singt Pavarotti Puccinis "E lucevan le stelle" göttlich!

Sehr empfehlenswert!

Rezension: La Legende de la Chanson-Walle (Audio CD)

L`amour est parti!

Ein Chanson ist ein textbetontes Lied.
Poetische Bildsprache, teilweiser Sprechgesang oder komplette Texte kennzeichnen alle und damit auch die vorliegenden Chansons.

Textinterpreten auf diesen 10 CDs sind: Juliette Greco, Jacques Brel, Tino Rossi, Henri Salvador, Yves Montand, Edith Piaf, Charles Aznavour, George Brassens, Gilbert Becaud und Fernadel.

Besonders schön sind die Chanson-Texte und Melodien Jacques Brels, weil sie unterschiedliche Stimmungen abdecken. Die Lieder, die oft von Trennung singen, haben stets einen ironisch-hoffnungsvollen Anklang.

Durch Ausdrucksstärke sind die Chansons von Juliette Greco gekennzeichnet, deren Stimme unglaublich sinnlich und damit sehr beeindruckend ist.

So singt sie u.a. folgenden Text mit unnachahmlichem Timbre:

Les amours perdues
Ne se retrouvent plus
Et les amants delaisses
Peuvent toujours chercher
Les amours perdues
Ne sont pas loin pourtant
Car les armants delaisses
Ne peuvent oublier
Tous les serments de coeur
Tous les serments d`amour
Tous les serre-moi serre-moi dans tes bras
Mon amour
On s`aimera toujour
Toujour toujour
Toujour toujour
Toujour tou...

( Auf französische Satzzeichen muss verzichtet werden, die gibt die Tastatur leider nicht her, pardon!)

Die Klangqualität der 10 CDs ist sehr gut, das Preis-Leistungs- Verhältnis o.k.

Empfehlenswert!

Rezension: Indians. Fotobildband inkl. 2 Musik-CDs (earBOOK) (Gebundene Ausgabe)

Über 100 Schwarz-Weiß-Fotos in diesem earBook zeigen Indianer unterschiedlicher Stämme, wie etwa Apachen, Navaho, Sioux, Arapaho, Cheyenne, Yuma, Hupa, Hopi, Apsaroke und andere mehr.

Edward Sheriff Curtis war vor über 100 Jahren bereits ein bekannter Portrait- und Landschaftsfotograf in Seattle. Er wurde offizieller Fotograf der "Harriman Alaska Expedition", begleitete den Anthropologen George Bird Grinndel in das Piegan Reservart, um die Sun Dance Zeremonie zu fotografieren und machte 1903 von Häuptling Joseph eine Porträtaufnahme. Curtis illustrierte eine Reihe von Bänden des Projekts "The North American Indian". Die Fotos im vorliegenden Buch stammen von ihm.

Was mich an meisten an den Bildern beeindruckt ist die Ruhe, die von ihnen ausgeht.
Die Gesichter der alten Indianer strahlen Klugheit und Umsicht aus. Die Fotos erscheinen wie von einer anderen Welt, die Klänge auf den beiden CDs übrigens ebenfalls. Musik und Fotos suggerieren unendliche Weite.

Es handelt um die Kompositionen des "Mohicans Music Projekts", die wohl eine der erfolgreichsten Ethno Pop Musikdokumentationen darstellt, die man in Europa veröffentlicht hat. Der Mix aus originalen, ethnischen Sounds und westlichen Einflüssen eignet sich meines Erachtens vortrefflich zum Meditieren.

Vielleicht bieten sich nachstehende Sätze eines indianischen Schamanen zur Meditation an:

"In unserem Stamm bringt man uns schon sehr früh im Leben bei, etwas richtig anzunehmen. Wenn sie etwas geschenkt bekommen, egal, ob es etwas Großes oder Kleines ist, sagen uns Leute: "Der Große Geist schaut nicht auf die Größe des Geschenks, sondern darauf, wie es überreicht wird."
Oder besser noch: "Wenn Sie irgendwo ankommen, prüfen Sie, ob sich ihr Herz wohlfühlt. Wenn nicht ändern sie die Richtung." ( Zitate: Bear Heart)

Vorübergehender Verzicht auf Lärm und Hektik hilft uns unsere Gedanken zu sammeln und unser Leben neu auszurichten. Diese Bilder und die Musik unterstützen solche Bemühungen auf angenehme Weise.

Rezension Berlin ...Fotobildband inkl.4 Musik-CDs (earBOOK) (Gebundene Ausgabe)

Die Berliner Fotografin Petra Horn hat die künstlerisch wertvollen Bilder für das earBook " Berlin" aufgenommen.

Es sind sehr schöne Impressionen von dieser Stadt, die nur selten erahnen lassen, dass es sich um Berlin handelt. Bloß auf einigen, wenigen Fotos wird diese Tatsache unmissverständlich deutlich. Das finde ich bemerkenswert.
Transportiert wird über die Bilder, dass es sich um eine moderne Stadt mit hintergründigem Charme sowie mit vielen unaufgeräumten, jedoch auch ebenso vielen überaus "cleanen", hypermodernen Ecken handelt, die ein großes Faible für moderne Kunst hat.

Sehr schön ist ein Foto, bei dem der Begriff "Zweifel" ein Gebäude beleuchtet. Möglicherweise handelt es sich um einen Firmennamen. Wer zweifelt, hat gute Chancen ein toleranter Mensch zu werden. Wenn der Zweifel ein Grundwesenszug der Berliner ist, spricht dies nicht gegen sie. Ganz im Gegenteil.

Die 4 CDs enthalten u.a. Musik aus den 20er Jahren( CD 1). Hier finde ich den Song der Comedian Harmonists am besten. Das Berlin jener Jahre ist allerdings nur auf wenigen Fotos im Buch wahrnehmbar.
Bei den Berliner Hits auf CD 2 amüsieren mich Ingo Insterburg& Co, auch die Gebrüder Blattschuss. Mit der Berliner Underground-Musik kann ich wenig anfangen. Liebhaber von Punk kommen aber gewiß auf ihre Kosten.
Mein Geschmack findet sich in CD 4 "Clubbing" wieder. Ein Titelverzeichnis der Songs stellt Amazon oben zur Verfügung. Die Klangqualität der CDs ist super.
Die Songs von CD 4 spiegeln die Bilderwelten im Buch am intensivsten wieder, bei denen " Pack die Badehose ein" eher irritierend wirkt....und doch meint man bei genauerem Hinsehen auf einem Bild die kleine Conny im Wannsee schwimmen zu sehen....

Rezension :A Concert of Angels (earBOOK) (Gebundene Ausgabe)

In allen Jahrhunderten waren Menschen von Engeln fasziniert und Künstler unterschiedlicher Epochen interpretierten sie jeweils auf ihre Weise. Engel sind die beflügelnden Boten des Friedens. Im christlichen Kulturkreis ist der Engel Gabriel untrennbar mit der Ankündigung der Geburt Jesu verknüpft. Gott selbst ist der Schöpfer und Bildner der Engel. Er hat sie aus dem Nichtsein ins Sein gerufen, nach seinem Bilde geschaffen als eine körperliche Natur, eine Art Wind und unstoffliches Feuer. Engel begleiten die Menschen durch alle Lebensphasen. Engel sind auch Wegbegleiter ins himmlische Reich, wo Menschen wie Engel werden sollen.

Das vorliegende earBook verzichtet bei seiner musikalischen und visuellen Huldigung dieser Lichtgestalten vollkommen auf Begleittexte. "Während man sich in die wunderbare Gemäldablichtungen von Engelsdarstellungen aus der Renaissance- und Barockzeit vertieft, tragen die zauberhaften Klänge himmlischer Chormusik, Verkündigungsmusik, barocker Pauken und Trompeten aber auch Spärenklänge auf den vier dem Buch beigefügten CDs dazu bei, dass man sich beinahe wie im Himmel fühlt.

Man hört u.a. Stücke von Händel, Schütz, Bach, Mozart, Brahms, Gallus, Reger, Mendolsohn, Bartholdy, Biber, Vejvanovsky, Weichlein, Purcell, Caldara, Kerzinger, Falsch, Bruckner, Bizet, Mozart, Gluck, Boccherini, Prokoviev, Hindesmith und Mahler,doch mir scheint, dass Christoph Willibald Glucks " Reigen seliger Geister" aus Orpheus und Euridike himmlischer Spährenmusik am nächsten kommt.

Die CDs sind von bester Klangqualität. Die wunderbaren Stücke der oben angeführten Meister werden von bekannten Orchestern gespielt und von namhaften Interpreten, wie etwa Peter Schreier vorgetragen. Zu den Dirigenten zählt u.a. Kurt Masur.

Die wohl zauberhaftesten Engeldarstellungen stammen von Raphael. Gezeigt wird im Buch u.a. der berühmte Ausschnitt aus dem Gemälde " Die Sixitinische Madonna", um 1513. Wunderschön sind Guercinos " Die Schutzheiligen von Modena", die Putten aus Tizans "Huldigung der Venus", Jean- Baptist Greuzes "Kopf des Armor" , aber auch Fra Angelos "Trommelnder Engel".

Sehr empfehlenswert, sowohl der Musik als auch der Bilddarstellungen wegen.

Rezension:Earbooks:Marrakech (Gebundene Ausgabe)

Dieses earBook enthält wunderschöne Fotos von der Medina der marrokanischen Stadt Marrakech. In Marrakech bewachten übrigens einst 200 quadratische Türme die 19 Kilometer lange Stadtmauer. Hinter dem vermeintlich chaotischen Bild der Medina, in der sich Gässchen, Sackgassen, überdachte Gänge und Treppen verflechten, verbirgt sich ein durchdachtes System. Die Medina ist nach Gesellschaftschichten, Gilden oder Zünften unterteilt. Sie bilden mit ihrer Stille und Ruhe einen Gegenpol zu den lärmenden hektischen Souks.

Die Fotografien werden nicht durch Texte begleitet, sondern beginnen, während man die Musik der beiden dem earBook beigefügten CDs hört, zu leben und Geschichten zu erzählen. Man sieht die schönen Augen verschleierter Frauen, typische Gässchen der Medina, verzierte Gebäude und Loggien, Wohnungseingänge, Händler und Käufer in den Souks, die ockerfarbenen Wände von Häusern, Musiker beim Spiel, einen Schlangenbeschwörer, ein stolzen Falkner....., Marktimpressionen und immer wieder die schönen kajalumrandeten Glutaugen verschleierter Frauen, die das Jahrhunderte alte Geheimnis der Medina zu spiegeln scheinen.

Auf den beiden CDs von bester Klangqualität hört man Chill Out und Ambient Music, einen Mix aus westlichen und arabischen Klängen, der zum Träumen anregt und den Zuhörer direkt zu den Orten mitnimmt, die man auf den Fotos bewundern kann.

Ganz hervorragend zum Relaxen geeignet.


Rezension:Barcelona - Fotobildband inkl. 4 Musik-CDs (earBOOK) (Gebundene Ausgabe)

EarBooks liebe ich deshalb, weil sie Musik mit Bilderwelten verbinden und auf diese Weise die Fantasie anregen. Das vorliegende Buch verzichtet bei den gezeigten visuellen Impressionen von Barcelona vollständig auf begleitende Texte. Anstelle der Texte wird der Betrachter von Musik begleitet. Auf CD 1 hört man einen etwas gewöhnungsbedürftigen, jedoch dennoch sehr anhörbaren, alternativen Pop, auf CD 2 nimmt man Pop Rock wahr, wie man ihn sich überall und den ganzen Tag im quirligen Stadtleben der spanischen Metropole vorstellen kann. CD 3 wartet mit sehr schönen "Canciones Tradicionales" auf, die zum Herzen Barcelonas passen, während die Klänge von CD 4 "Mas que Jazz", die mich am meisten angesprochen haben, die Abende in dieser Stadt mitgestalten helfen.

Barcelona ist die südlichste aller Hauptstädte des Nordens. Die Fotos legen den Schwerpunkt auf lebendige, sehr moderne, aber auch auf alte, fast morbide Facetten der Stadt. Eindrücke rund um das "Barri Gótic" sind abgelichtet...,... die Oasen im Trubel, das Glück der Flaneure, auch Marktimpressionen, kreative Graffitibilder, passend zum alternativen Pop, moderne und alte Kunst, natürlich auch die Kathedrale, das Meer und nächtliche Eindrücke im Hafen, dazu "Más que Jazz".

Man fühlt die Wärme einer Sommernacht in Barcelona, während man Miguel Montoliu zuhört und einen Blick aufs nächtliche Meer wirft.....

Rezension:Tango. The Rhythm and Movement of Buenos Aires (inkl. 4 Musik-CDs) (Gebundene Ausgabe)

Der Tango ist ein argentinischer Gesellschaftstanz im 3/4 oder 4/8 Takt mit prägnant synkopiertem Rhythmus.

Das vorliegende " ear Book " enthält 4 wundervolle CD`s mit Tangoklängen von ausgesuchter Tonqualität.
CD 1 : " Musicas de noche ", CD: 2 " Tango alla Baila ", CD:3 " Tango vivo de Buenos Aires " und CD 4: " Astor Piazzola, live".

Irgendwo habe ich gelesen, dass der Tango das Herz verbrennen lässt und genau dieses Gefühl stellt sich bei mir seit Stunden ein, während ich mich in die Musik vertiefe. Ich lodere, während ich Piazzola höre.
Dennoch erzeugen Tangos Traurigkeit und Melancholie, ohne dass diese Emotionen Tränen zur Folge haben.

Während ich CD 3 höre, blättere ich in dem Bildband, der diese Musik in Buenos Aires visualisiert. Die Fotos, primär in Schwarz- und Rottönen gehalten, strahlen zum Teil ungeheure Sinnlichkeit aus. Man sieht Paare beim Tanz, der an einen sexuellen Akt erinnert, sofern zwei Menschen optisch zueinander passen, aber durchaus auch bloßes spaßiges Vergnügen verkörpert, wenn ein ungleiches, humorvolles Paar über die Tanzfläche schwebt.

Je mehr ich mich in die Musik reinhöre,desto stärker begreife ich, dass sie getanzt - perfekt interpretiert - immer nur ein sehr ernster, erotischer Akt voller Feuer sein kann. Während sich die Körper wiegen und eng aneinander geschmiegt sind, blicken Mann und Frau sich herausfordernd an und ich muss spontan an Penthesilea und Archill denken ...., aber Tango ist kein Geschlechterkampf, - dieser fand auch damals in Griechenland nicht statt -Tango verdeutlicht die absolute Glut, die zwischen zwei Liebenden entstehen kann, ist letztlich der harmonische Gleichklang zweier Körper, die sich stets aufs Neue suchen und immer wieder in Aufruhr geraten...

Welch ein Buch, welche Musik!

Natürlich sind auch Bandoneonspieler abgelichtet und morbide Vorstadtkneipen, in erster Linie aber tanzende Paare....

Unmöglich die Spieler aller Instrumente aufzulisten. Ich nenne nur die Bandoneonspieler: Astor Piazzola , Luis Longhi und Luciano Sciaretta.

64 Stücke sorgen für einen wirklichen Hörgenuss. Diese Musik ist ein Lebensgefühl, ähnlich wie der Fado, aber um vieles erotischer.

Sehr empfehlenswert.

Rezension:Bestheller 1967-2007 (Boxset) (Audio CD)

Jeder, der Heller schätzt, kennt diese Zeilen aus dem wohl bekanntesten seiner wunderbar lyrischen Lieder.
Ich habe sie vor 30 Jahren als junge Studentin bei einem Freund in Göttingen das erste Mal gehört und war von Hellers Versen wie verzaubert. Noch vor Ort kaufte ich mir eine Schallplatte mit seinen Liedern. Es sollte nicht die letzte von diesem Liedermacher sein. Immer wieder lauschte ich dem Gesang , spielte die Platte Freundinnen vor, die von der Musik , der Stimme und den Texten ebenso davongetragen wurden, wie ich.
Heller war in meinen Augen ein Magier der Worte. Daran hat sich nichts geändert, wie mir das vorliegende Boxset zeigt. Noch immer verfalle ich seinem lyrischen Charme.

Man nannte Heller einst nicht grundlos den Wiener Kunstzigeuner.

Sarkastisch melancholische Elegien, nachdenkliche Chansons und unsentimentale, wirklich schöne Liebeslieder zeichnen sein musikalisches Repertoire aus.

Folgenden Lieder-Text möchte ich an dieser Stelle vorstellen:

Du, du, du
Wenn`s regnet, dann wachsen die Regenbögen,
wenn`s schneit, dann wachsen die Stern,
bei Sonn , da wachsen die Schmetterlinge,
und immer, immer wieder hab ich dich gern.
Du, du, du bist mein einziges Wort,
du, du du, heißt alles,
das Lachen, das Schreien, das Fortgehen, das Bleiben,
die Stunde, die Minute, der Wind und das Blatt,

Das Atmen, das Sterben und die Musik.
Du, du, du bist mein einziges Wort,
du, du, du heißt alles.
Das Gras und der Schnee, die Erde , die See,
das Suchen ,das Finden und das Verlieren.
Das Laufen, das Drehen, das Schlafen, das Sehen .
Das Fallen, das Fliegen, das ABC.

Schön, nicht wahr?

Hellers Musikkarriere fand zwischen 1968-1982 statt. 14 Langspielplatten wurden vergoldet, für 2 erhielt er Platin.

Die Klangqualität ist besser als bei einer älteren, ganz ähnlichen Zusammenstellung.

PS: Habe Hellers Lieder die letzten beiden Stunden gehört, während ich in einem Buch dessen Gartenparadies am Gardasee bewundert habe. Hellers Garten besitzt die gleiche Poesie wie seine Lieder. Darüber morgen mehr....

Immer noch empfehlenswert!

Rezension:The Best Of - The Best Of Rimsky-Korssakoff (Audio CD)

Nachdem Rimsky -Korssakoff ( 1844- 1908) eine Karriere als Marineoffizier zugunsten seiner wahren Liebe, der Musik aufgegeben hatte, schuf er eine Reihe von hervorragenden Kompositionen und orchestrierte zahlreiche Werke großer Komponisten seiner Zeit. Möchte man einen ersten Eindruck vom künstlerischen Schaffen dieses Komponisten erhalten, ist man bestens beraten diese CD zu hören. Die Klangqualität ist gut.
Auf die Nennung der Interpreten wird im Begleittext verzichtet. Für Einsteiger ist dies allerdings unerheblich. Man möchte sich ja zunächst auf das Werk des Meisters konzentrieren.

Sehr schön sind die beiden Auszüge aus " Scheherazade ". Rimsky-Korssakoff legte in der farbenreichen Suite die Märchen aus " Tausendundeiner Nacht " zugrunde und hoffte, dass die Fantasie seiner Hörer einen ähnlichen Weg einschlagen würde. Die zu hörenden Kompositionen bieten eine glänzende Vielfalt von Klangfarben und fantasievollen musikalischen Motiven, die die Vorstellung und die Gefühle der Hörer ansprechen.

Der dritte Satz " The young Prince an the young Princess " gibt Korssakoff sich wunderbaren Klängen und Farben hin. Die zarte, wie verliebte Melodie beschwört mit ihrer leicht schwermütigen Schönheit ein Bild von Liebenden, die sich zärtlich umarmen. In der Mitte des Schlusssatz " Festival at Bagdad-The Sea " schildert der Komponist die gewaltige Szene eines Schiffbruchs. Den anschwellenden Wogen und den dunkler werdenden Wolken vergleichbar, bietet der Komponist alle Möglichkeiten des Orchesters auf. Ein gewaltiger Höhepunkt wird erreicht, das Rasseln der Becken erinnert an das Brechen mächtiger Wogen. Man meint zu hören, wie Sindbads Schiff gegen die Felsen geschleudert wird. Beeindruckend sind auch die Auszüge aus " Capricco espagnol " und aus der " Symphonie Nr. 2 " . Grandiose Musik, die zum Träumen anregt.

Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist erfreulich.



Rezension: The Best Of - The Best Of Ravel (Audio CD)

Maurice Ravel (1875-1937) trug in der Pariser Musikwelt mit seinen gefälligen, präzisen, aber höchst eigenständigen Kompositionen dazu bei, der französischen Musik den Weg ins 20. Jahrhundert zu ebnen.
Um einen ersten Eindruck von diesem Künstler zu erhalten empfiehlt es sich die vorliegende CD zu hören. Dem Begleittext sind die Interpreten nicht zu entnehmen, was dem Hörgenuss allerdings keinen Abbruch tut. Die Klangqualität ist gut. Die Interpretation der Stücke stellt mich mehr als zufrieden.

Bolero ist wohl sein bekanntestes Orchesterwerk. Dem Bolero liegt eine einzige Melodie zugrunde, die sich in zwei Teile gliedert und durch ein ausgedehntes Crescendo immer wieder wiederholt. Die einzige Veränderung besteht im Umfang der Besetzung und in wechselnden Klangfarben des Orchesters. Sogar der Begleitrhythmus und die Tonart ändern sich nicht. Es ist ein Experiment über das Anwachsen von Spannung. Ein faszinierendes Werk von sonderbar hypnotischer Wirkung.

Der 4. Satz der " Rhapsodie espagnole " ist ein sehr lebendiger Satz. " Feria " ist ein spanisches Straßenfest. Der Satz beginnt ruhig. Harfe und Piccolo, eine ästhetische Kombination, kündigen ein federleichtes rhythmisches Schwingen an. Dies führt weiter zu einer Fanfare aus Tonrepetitionen. Dann baut sich ein großer Höhepunkt auf, der mit viel Schlagzeug und schwerem Blech verstärkt wird. Eine sorglose Tanzmelodie unterbricht diese Stimmung. Sie wirkt besonders temperamentvoll, wenn sie in den schmetternden Hörnern zu hören ist.
Wieder wächst die Aktivität, die Dynamik schwillt an, bis der Tutti - Höhepunkt wiederkehrt.
Diesmal sinkt er in sich zusammen, die feiernden Leute scheinen sich zu verstreuen. Plötzlich erklingt der Kontrabass eine Figur, bei der man meint, ein betrunkener würde über die Szene torkeln.. Die Seufzer der Violinen scheinen seinen Kater musikalisch zu illustrieren. Ein mitfühlendes Englischhorn tröstet ihn mit einer weiteren matten Melodie.

Nun kehren die Stimmung und das viertönige Motiv des Prélude wieder. Doch längst sind auch die Nachtschwärmer wiedergekehrt. Sie werden in den Streichern angekündigt und singen ihre inzwischen vertrauten Lieder. Es folgt ein noch heftigerer Höhepunkt, der den insgesamt freundlichen Charakter des Satzes zu sprengen droht. Ein abschließender Wirbelwind bringt die " Rhapsodie espagnole " zu einem ungestümen, faszinierenden Ende.
Beeindruckende Klänge.

Ein gutes Preis-Leistungsverhältnis. Empfehlenswert.



Kommentar  

Rezension:The Best Of - The Best Of Sibelius (Audio CD)

Inspiriert von der faszinierenden Schönheit und der Geschichte seines Heimatlandes, schrieb Jean Sibelius (1865-1957) eine Musik, die von finnischem Nationalstolz erfüllt war und ihm nicht nur in seiner Heimat große Anerkennung eintrug. Möchte man einen ersten Eindruck vom Können des Komponisten erhalten, empfiehlt es sich in die vorliegende CD reinzuhören. In dem begleitenden Text sind die Interpreten nicht genannt worden. Sofern man sich zunächst erst einmal mit der Komposition des Meisters befassen möchte, dürfte dies nicht als Mangel begriffen werden. Die Klangqualität ist gut. Die Interpretation der Stücke gefällt mir.
Sibelius " Zweite Symphonie " und " Finlandia " (aus beiden Werken sind Auszüge auf der CD enthalten) sind ausdrucksvolle Beispiele für die finnische Nationalmusik.


In beiden Werken offenbaren sich die tiefe Heimatliebe und die perfekte Handhabung der musikalischen Form und der orchestralen Farben, mit denen er sein nationales Anliegen ausdrückt. Nach der Eröffnungszeremonie von " Finlandia " erklingt in den Flöten, Oboen und Klarinetten eine friedvolle Hymne, zu der die Streicher ihr herzliches Einverständnis geben. Doch dann bricht der Krieg aus. Stolze Fanfaren in den Blechbläsern rattern wie Gewehrschüsse, die Tuba und die Pauken drohen unheilverkündend, und in den Streichern versucht sich ein zurückdrängendes Thema durchzusetzen. In den Blechbläsern hält das alles bedeckte Feuer an. Währenddessen beginnen die Streicher die Gipfel zu stürmen, die eine dumpfe Tubamelodie in die Begleitung von Fagotten, Pauken, Celli und Kontrabässen erstiegen hat. Ein neuer Abschnitt folgt, ein wahrer Siegesmarsch, bei dem die Triangel eine gefällige Rolle spielt. Gegen Ende erklingt die friedliche Hymne wieder, die jetzt Raum erhält, sich auszudehnen. Sie führt zu einem freudigen Schluss, wo Becken aneinander schlagen und die Hymne selbst zur Größe einer Nationalhymne wächst.

Die Stücke auf der CD sind alle sehr beeindruckend.

Das Preis-Leistungsverhältnis ist bestens.

Empfehlenswert.

Rezension.The Best Of - The Best Of Bizet (Audio CD)

George Bizet (1838-1875) erlebte nach vielversprechenden musikalischen Erfolgen in seiner Studentenzeit sehr schwierige Jahre, überschattet von Krankheit, Selbstzweifel und emotionalen Erschütterungen. Er starb ohne Erfolg und ohne die Anerkennung, die sein geniales Talent verdient hätte. Möchte man einen ersten Eindruck von Bizets Können haben, empfiehlt es sich diese CD zu hören. Die Klangqualität ist gut. Zwar fehlen im Begleittext Angaben über die Interpreten. Dies habe ich aber nicht als wirklichen Mangel begriffen. Meine Wünsche wurden dennoch zufriedengestellt.

" Carmen " hat alles, was großes Musiktheater ausmacht, eine farbige aufregende Handlung, Leidenschaft und Tragik. Die Musik ist eingängig. " Carmen " ist möglicherweise die beliebteste Oper überhaupt. Auf der CD sind die besten Stücke enthalten. Vielleicht ist " Habanera " am schönsten. Carmens temperamentvolle Lieder überzeugen. L` Arlésienne (Suiten Nr.1 und 2) ist die Musik zum Schauspiel von Alphonse Daudet. Die Sammlung von Orchesterstücken, die in ihren reichen Melodien, ihren Harmonien und Rhythmen einzigartig anmuten, sind in diesen beiden Suiten zusammengefasst, wovon man ebenfalls Auszüge auf der CD hören kann.

Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist bestens.

Empfehlenswert.

Rezension:The Best Of - The Best Of Verdi (Audio CD

Giuseppe Verdis (1813-1901) langes, produktives Leben erstreckte sich fast über ein Jahrhundert, das er durch eine Fülle von Meisterwerken mitprägte. Er nimmt eine herausragende Stellung unter den großen Opernkomponisten ein. Möchte man sich einen ersten Eindruck vom Können des Künstlers verschaffen, sollte man diese CD hören. Die Klangqualität ist sehr gut. Dem Begleittext sind die Interpreten nicht zu entnehmen. Die Interpretationen auf der CD gefallen mir allerdings, insofern bin ich zufriedengestellt.

Das exotische Sujet von " Aida " hat übrigens nicht selten zu verschwenderischen Inszenierungen geführt.
Sinnvoll ist es, sich ein wenig in die Opernhandlungen einzulesen, sofern man die Opern noch nicht auf der Bühne gesehen hat, damit man die einzelnen Arien auch in ihrem Kontext begreifen kann.

Aus Aida hört man " Celeste Aida": " Holde Aida, Göttin vom Himmel, von gold`nen Strahlen zaub`risch verklärt; Du bist die Königin meiner Gedanken....". Ganz wundervoll. In "Rigoletto" werden höfische Frivolität und zwielichtige Charaktere porträtiert. Beide Werke zählen zu den größten der Welt. "Rigoletto" handelt von Intrigen, Korruption und Enttäuschungen. Die Oper verrät viel über Verdis Vorstellungskraft, dass er überhaupt, obgleich er von der Zensur verfolgt war, dieses zeitlose Werk schaffen konnte. Die Auszüge dokumentieren dies sehr gut.

" La Traviata " besitzt einen Reichtum an musikalischen Nuancen und offenbart Verdis Kunst auf besondere Weise. Die Oper beruht auf der Novelle " Die Kameliendame " von Alexandre Dumas dem Jüngeren. Verarbeitet hatte Dumas einst seine traurige Liebesgeschichte mit Marie Duplessis. Beieindruckend sind auch die Auszüge aus " Il Trovatore " auch jener aus " Don Carlos " . Das Libretto beruht übrigens auf Schillers gleichnamigem Drama. Im Mittelpunkt der Handlung steht die geheime Liebe zwischen Don Carlos und Elisabeth von Valois. Die Liebe ist das große Thema Verdis. Ihr huldigt er unnachahmlich in den meisten seiner wundervollen Kompositionen.

Eine gelungene Zusammenstellung.

Das Preis-Leistungsverhältnis ist sehr gut.

Empfehlenswert.


Rezension:The Best Of - The Best Of Schubert (Audio CD)


Als kleinem, rundlichem Brillenträger fehlte es Schubert möglicherweise an äußerer Ausstrahlung, sein musikalisches Talent jedoch war unbestritten, und wegen seines warmen, freundlichen Wesens war er bei allen, die ihn kannten, beliebt. Die Prüfungen seines oft unglücklichen Lebens überwand dieser Musiker und komponierte geradezu überirdische, sprühende Musik, die in ihrem Witz, ihrem Charme und Reichtum an Gefühl die Menschlichkeit seines Genies wahrhaft widerspiegelte.

Viele Komponisten der Klassik und Romantik schrieben ausgesprochen persönliche Musik, aber nur wenige schufen so menschliche Werke wie Franz Peter Schubert. Um einen ersten Eindruck von Können des Musikers zu erhalten, ist diese CD genau richtig. Die Klanqualität ist bestens. Die Interpretation der Stücke ist gelungen. Schubert komponierte seine " Fünfte Symphonie " im Alter von 19 Jahren. Sie sprudelt förmlich vor jugendlichem Überschwang. Die Symphonie Nr. 8, die den Namen die " Unvollendete " trägt, ist ein relativ reifes Werk von lyrischer Schönheit und Intensität. Aus beiden Symphonien kann man der CD Auszüge entnehmen.

Das Klavierquinett A - dur op 114 " Forellenquintett " ist eines der beliebtesten kammermusikalischen Werke überhaupt und Schuberts frühes Meisterwerk im Bereich der Instrumentalmusik. Zuerst vermittelt das Quintett den Eindruck von Leichtigkeit und Spontaneität, im 2. Satz weicht die Freude jedoch einer besinnlicheren Stimmung. Die langsamen Stellen des Satzes deuten tieferes und ruhigeres Wasser an, nachdem es sich vorher wohl eher um wirbelnde Stromschnellen zu handeln schien. Alle Stücke auf der CD lassen den Wunsch aufkommen mehr von Schubert zu hören.


Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist mehr als bloß zufriedenstellend.


Rezension: Yehudi Menuhin 10 CD-Set

Lieben Sie Brahms?,

Ich hatte das große Vergnügen Sir Yehudi Menuhin ( 1916-1999) zu Beginn der 90er Jahre in Wiesbaden erleben zu dürfen. Ein unvergesslicher Eindruck!

In Wiesbaden bin ich jetzt- fast 2 Jahrzehnte später- auf dieses wunderbare 10 CD-Set mit Klängen des großen Meisters gestoßen und habe entdeckt , dass Amazon sie recht kostengünstig zum Kauf anbietet. Wer Freude an klassischer Musik hat, sollte sich die Box kaufen. Menuhin spielt wundervoll!

Der amerikanische Violinist, Dirigent und Philantrop präsentiert hier auf der Geige Stücke von Bach, Mozart, Beethoven, Vieuxtemps, Elgar, Nielsen, Bartok, Bruch, Schumann, Franck , Dvorak und Tschaikowsky auf höchstem Niveau.

Die Aufnahmen sind alle sehr gut , obgleich auch solche aus den 30er Jahren dabei sind, wie etwa "Hungarian Dances" von Brahms, aufgenommen 1934/36 oder auch " Violin Concerto in B minor, op. 61 " von Elgar, aufgenommen 1932.

Während ich meine Kauf-Empfehlung in wenigen Worten zum Ausdruck bringen möchte, höre ich " Piano Trio in A minor , op. 50 " von Peter Tschaikowsky. Hier spielt Yehudi Menuhin die Violine und Hephzibah Menuhin das Piano. Diese Aufnahme ist von 1939 und dennoch von bester Klangqualität.

Die meisten Stücke , auf den CDs sind übrigens im 19.Jahrhundert und 20. Jahrhundert komponiert worden. Bruch, Bartok und Elgar nehmen einen breiten Rahmen ein.

Das Preis- Leistungsverhältnis ist o.k.! Sehr zu empfehlen!




Rezension:Chopin: Das Gesamtwerk (Box mit 17 CDs) (Audio CD)

Während ich hier schreibe, höre ich übrigens Chopins Etüden, gespielt von Louis Lortie, weil ich offenbar von Chopin nie genug bekommen kann,... und nochmals und nochmals und nochmals.....Chopins Musik macht mich süchtig

Im 19. Jahrhundert erlebte die Technik des Klavierspiels einen großen Aufschwung, der von Chopin und seinem Zeitgenossen Franz Liszt sehr gefördert wurde. Der ältere Klaviervirtuose Ignaz Moscheles bezeichnete Chopins " Etüden op.10" , die ich soeben höre, noch als unspielbar und fingerbrechend.
Chopin wurde vor allem von dem Geiger Paganini und dem Pianisten Franz Liszt beeinflusst, doch für Chopins Stil spielt auch das Element der Melodik eine wichtige Rolle, wie man seinen Nocturnen entnehmen kann. Stimmung und Technik des in der damaligen Oper gepflegten Belcanto werden hier auf das Piano übertragen. Auch das polnische Erbe ist wichtig für Chopins Stil, das zeigen seine Mazurken und Polonaisen.

Chopins Musik ist meines Erachtens eine Ode an die Vielfalt der menschlichen Seelenlandschaft. Filigrane Sensitivität gepaart mit Schwermut sowie Leidensbereitsschaft und unendlicher Sehnsucht wurden hier festgeschrieben für die Ewigkeit. Man wird von seiner Musik in den Bann gezogen und denkt vielleicht an die polnische Dichterin Wislawa Szymborska und deren Gedicht " Etwas über die Seele" , das mit den Zeilen endet:

Sie sagt nicht woher sie kommt
und wann sie wieder verschwindet
doch sie wartet ausdrücklich auf solche Fragen

Es sieht so aus,
dass wie wir sie,
auch sie uns
für irgendetwas braucht

Frederic Chopin hatte für sich bereits eine Antwort auf das viele Jahrzehnte später niedergeschriebene, schöne Gedicht gefunden und sie durch diese seelenberührenden Klänge für alle, die noch empfinden vermögen, festgehalten.

Seine Etüden sind das Wundervollste , was ich je gehört habe.
Ich liebe Chopin.

Sehr zu empfehlen.

Rezension:Carmen's Dance - A Fantasy of Spanish Flamenco & Opera - Fotobildband inkl. 4 Musik-CDs (earBOOK) (Gebundene Ausgabe)

Das  ear Book "Carmen`s Dance" enthält 4 CD`s in traumhafter Klangqualität.

Das Bayerische Staatsorchester spielt auf CD 1 Highlights aus der Oper "Carmen" von Bizet.Die Dresdner Philharmonie wartet mit " Spanischen Impressionen " auf. Hier kann man sich auf CD 2 an den Klängen der " Rhapsodie espagnole" von Maurice Ravel , an der " Ibera " von Albinez und an Manuel de Fallas " El Sombreo de tres Picos " erfreuen.

CD 3 und 4, an deren Inhalt ich mich nicht satt hören kann, beherbergen 29 Flamencos. Der andalusisch - maurische Einfluss ist unverkennbar. Einige Stücke enthalten Gesang, teilweise wird der Rhythmus durch Stampfen, Klatschen und Kastagnettenspiel akzentuiert. Besonders angetan bin ich von dem arabisch anmutenden Stück " Danza Arabe- Damasco " von Sabicas, das unweigerlich in Traumwelten führt, in denen Boabdil eine nicht unwesentliche Rolle spielt. Exzellente Flamenco-Gitarristen sorgen für höchsten Hörgenuß.

Das Buch enthält zahlreiche sehr schöne Schwarz-Weiß- Bilder von Flamenco- Tänzerinnen, deren Vorbild Carmen ist, die Dame aus Bizets wundervoller Oper....

Der Blick dieser von Tina Deininger und Gerhard Jaugstetter abgelichteten Spanierinnen ist stolz, herausfordernd, sinnlich und hochkonzentriert. Je intensiver sie sich dem Tanze hingeben, umso entrückter erscheinen die Tänzerinnen. Aufnahmen von Sevilla und Fotos von der Alhambra in Granada spiegeln das sarazenische Flair des Stücks "Danza Arabe- Damasco". Die Tänzerin Maria Angeles Gabaldon zeigt in einer Bilderserie wie sie eins wird mit der Musik. Auch der Tänzer Miguel Vargas visualisiert das Wesen des Flamencos, einer Musik, die die Seele unendlich berührt, einer Musik, die Sommer pur verkörpert.

Ich hörte die ersten Flamencos in Andalusien als 20 jährige, gemeinsam mit Elias, einem jungen Isländer, dessen eisblaue Augen nicht nur die Spanierinnen faszinierten. Ein spanischer Musikstudent spielte nachts am Strand Gitarre und seine Freundin tanzte dazu. Ein Lagerfeuer brannte. " Mia Favorita " . Unvergesslich.

Sehr empfehlenswert. 

Rezension:Salsa ...Fotobildband inkl.4 Musik-CDs (earBOOK) (Gebundene Ausgabe)

Dieses earBook enthält vier CDs mit allerbester Salsa-Musik. Es handelt sich hierbei um eine Titelauswahl aus dem Katalog des weltberühmten New York Salsa Labels Fania Records, das 1964 von dem Musiker Johnny Pacheco und dem Anwalt Jerry Masucci gegründet wurde. Damals brachten zahlreiche junge Latino-Musiker die Musik ihrer Heimat in den Big Apple. Ihre Klänge verschmolzen mit den neuen Sounds aus Spanish Harlem und der Bronx zu einem Mix aus Salza, Boogaloo, Latin R&R und afro-kubanischem Jazz.

In den 70er Jahren beherrschte Fania die Szene und hatte die berühmtesten Salza-Künstler und -Interpreten unter Vertrag. Tito Rodriguez, de Lebron Brothers, Larry Harlow, Willie Colón, Héctor Lavoe, Rubén Blades, Celia Cruz sind übrigens Legenden dieses Musikstils.

Im Vorwort erfährt man, dass die Salsa-Musik in diversen kubanischen Musikgenres wie Son, Mambo, Rumba, den auf Puerto Rico populären Musikrichtungen Bomba und Plena sowie dem Latin Jazz ihren Ursprung hat. Die Vorläufer des Salsa waren Mambo, Cha-Cha-Cha und wie eingangs bereits erwähnt der Boogaloo.

Die Texte der Salsa-Songs der 60er und 70er Jahre sind zum Teil sehr sozialkritisch und politisch konnotiert. Für die Latino-Bevölkerung in den USA wurden sie damals sehr rasch zu Hymnen. Der Salsa verbreitete sich damals von New York über Miami , Kuba, Kolumbien und in den süd-mittelamerikanischen und den karibischen Raum aus. Für die Latinos wurde er Ausdruck ihrer eigenen kulturellen Identität.

Die im Buch enthaltenen CDs mit den Titeln " Roots of Salsa", "Salsa Dancers", "Salsa Romantica" und "Salsa Greats" verschaffen dem Zuhörer " einen umfassenden Eindruck dieses einzigartigen, mitreißenden und zum Tanzen animierenden Latino-Sounds" verspricht das Vorwort. Ich habe gestern Abend alle vier CDs "abgetanzt" und kann diese CDS insofern auch für Partys empfehlen. Eine supertemperamentvolle Musik. Wem es da nicht in den Füßen kribbelt ist leider schon tot.

Die Fotos im Buch vermitteln Salsa-Gefühl pur. Man hat Gelegenheit viele schöne Salsa-Tänzer und -Tänzerinnen zu bewundern. Die fröhlichen Gesichter sprechen für sich. Natürlich ist dieser Tanz betont körperlich. Er eignet sich bestens dazu sich vorübergehend die Seele aus dem Leib zu tanzen und dabei " Dancers High" zu verspüren. Sehr schön sind die Fotos von einer Beach-Party in Kuba und einer weiteren in Brasilien. Alle Fotos dokumentieren Temperamentsausbrüche und ausgelassene Fröhlichkeit. Ich bin begeistert.

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Rezension: Roads of Jazz (Fotobildband inkl. 6 Musik-CDs) (Gebundene Ausgabe)

Dieses wunderbare earBook enthält 6 CDs von bester Klangqualität, auf denen man die verschiedenen Stilrichtungen des Jazz kennenlernt. CD 1 ist dem Classic Jazz gewidmet, CD 2 dem New York Swing, CD 3 dem New York Be-Bop, CD 4 dem New York Modern Jazz, CD 5 dem Cool & Westcoast Jazz und CD 6 dem Jazz in Europe. Musik von allen Jazz-Größen wird wiedergegeben, beginnend bei Louis Armstrong, weiterführend über Duke Ellington, Fletcher Henderson, Benny Goodman, Lionel Hampton, Miles Davis, Clifford Brown und endend mit Serge Chaloff und Dave Brubeck, um nur einige zu nennen.

Wie man die Stücke und Musiker auf den CDs musikalisch einzuordnen hat erfährt man, wenn man im Buch die Geschichte des Jazz aufmerksam liest. Diese Geschichte, die am Anfang des 20. Jahrhunderts begann, wird mit vielen Fotos illustriert und dokumentiert auf diese Weise auch den jeweiligen Zeitgeist, der im Jazz vorherrschte.Das Buch ist untergliedert in: New Orleans, Chicago, Kansas City, New York ; Cotton Club, Carnegie Hall, Onyx, Famous Door, Savoy Ballroom; To Be Or Not To Bop; Swinging Hard & Funky; Lighthouse Café, Sardi`s , Blackhawk, The Haig, Melody Room; Paris, London; Berlin.

Der Jazz ist in allen Abschnitten seiner Geschichte mit den Namen großer Musiker verbunden gewesen und wurde von den Lebensumständen der Zeit geprägt, in der sie spielten. Erklärbar wird dies alles über die Roads of Jazz, über die Städte, in denen bestimmte Stilrichtungen vorherrschten, über die Clubs und Bars, die Tanzschuppen und Konzertsäle, in denen die Bands auftraten. Der Jazz eroberte innerhalb nur eines Jahrhunderts die Welt. Jeder kennt Namen wie Louis Armstrong, Coleman Hawkins, Benny Goodman und Oscar Peterson. Begonnen hat der Jazz in New-Orleans, einem besonders lebensfreudigen Ort, an dem sich die Temperamente und Kulturen der unterschiedlichsten ethnischen Gruppen ballten, die alle ihre Musik hervorbrachten. Hieraus entstand geradezu zwangsläufig etwas Neues. Jazz war und ist demnach ein Lebensgefühl.

Einen nicht unwesentlichen Anteil an der Entwicklung des frühen Jazz hatten kreolische Musiker, die nicht selten besser ausgebildet waren, also demnach auch vielfach Noten lesen konnten. Am Beginn des Weges, den die Roads of Jazz markieren, gab es in New Orleans mehr als drei Dutzend Bands, die auf Straßen, Lokalen und Bordells spielten. Die meisten Musiker waren Afro-Amerikaner und Kreolen, aber auch Weiße bildeten Orchester, um den großen Bedarf an unterhaltender Musik zu befriedigen. So erfährt man u.a., dass in New Orleans Begräbnisse nicht selten eine Gelegenheit waren, dem Tod durch entsprechende Musik eine heitere Seite abzugewinnen. Natürlich liest man über Louis Amstrong und die "King Oliver`s Jazz Band". Diese Band um den Trompeter Paul Mares, den Klarinettisten Leon Rappolo und den Posaunisten George Brunis war eine der erfolgreichsten Gruppen des weißen New Orleans Jazz. Louis Armstrong, "Satchmo", war der personifizierte Jazz schlechthin. Seine technisch brillanten, fantasievoll swingenden Improvisationen haben ganze Generationen von Musikern beeinflusst. Er war ein herausragender Trompeter mit makelloser Technik und sattem Ton, aber auch ein liebenswerter Entertainer.

Man lernt Bix Beiderbecke kennen, auch den Pianisten Jelly Roll Morton, der der erste war, der jazzmäßig komponierte und erfährt, dass in Kansas City ein früher orchestraler Swing gespielt wurde, der durch Riffs, einen flüssigen, bouncenden Beat und starke Blues-Elemente gekennzeichnet war. Saxophone spielten eine bedeutende Rolle, die Arrangements waren zumeist nur abgesprochen. Aufgrund der wirtschaftlichen Depression ging die große Zeit der Bands in Chicago dann zu Ende. Viele Musiker, wie Benni Goodman, Eddie Condon und Count Basie waren in New längst gelandet, auch Armstrong und Fletcher Hendrikson spielten nun dort. New York war damals ein Hexenkessel in dem sich Neues anbahnte. Darüber wird im Buch ausführlich berichtet.

Neben Flechter Henderson und Duke Ellington lernt man eine Reihe anderer namhafter Jazz-Musiker jener Tage kennen, wird mit dem Swing in der Folge vertraut gemacht und hier auch mit der ersten Goodman-Bigband. Ella Fitzgerald wird erwähnt, man liest vom Cotton Club, dem Saxophonisten Johnny Hodges, der Carnegie Hall, wo viele berühmte Musiker auftraten wie etwa Benny Goodman, Duke Ellington u.a.. Der Swing wird sehr schön fokussiert , aber schon auf dem Höhepunkt seiner Ära erklangen neue Töne, so Benny Goodman Sextett, das er 1939 bildete und in dem der Gitarist Charlie Christians schon hörbar neue Wege suchte. Billie Holliday bleibt nicht ausgespart im Bericht, bevor man sich thematisch immer weiter ins Jetzt bewegt.Unmöglich an dieser Stelle alle Musiker und Sänger zu nennen, die in dem Buch vorgestellt werden und sich über alle Stilrichtungen auszulassen

Sehr bemerkenswert war das Können von Clifford Brown, der sich durch einen warmen Ton und brillante Technik auszeichnete, natürlich auch von Miles Davis, der wohl einer der wichtigsten Musiker auf der Roads of Jazz war. Der Tenorsaxophonist Bob Cooper erregte Aufsehen als er bei den Lighhouse All-Stars zum ersten Mal die im Jazz ungewohnte Oboe einsetzte und mit Bud Shanks Flöte zusammen spielte. Dave Brubeck wird nicht vergessen und auch Django Reinhardt nicht. Reinhard hat in seinem sehr rhythmischen Spiel Zigeunermusik, französische Folklore und Jazz-Elemente verschmolzen.

Die Fotos im Buch finde ich faszinierend, natürlich auch hochinformativen Texten und die tollen Musikauswahl. Während des Schreibens hörte ich New York Swing, Musik also, die ins Blut geht und gute Laune macht.



Rezension:Bordello (earBOOK) (Gebundene Ausgabe)

Dieses wunderschöne ear Book enthält vier CDs mit französischen Chansons, vorgetragen von Marlene Dietrich, Damia, Berthe Sylvia, Rina Ketty, Jean Sablon, Charles Aznavour, Yvette Guilbert, Maurice Chevalier, Mistinguett, Yvette Giraud, Edith Piaf, Yves Montand, Lucienne Delyle, Charles Trenet, Frehel, Lucienne Boyer, Line Renaud, Francis Lemarque, Tino Rossi, Leo Marjane, Josephine Baker und Mouloudji.
Chansons wie " Jezebel " (Charles Aznavour), " Les amants de Paris " (Edith Piaf) , " Quant l`amour meurt " ( Marlene Dietrich), " Tristesse " (Tino Rossi) , " Plaisier d`amour " (Yvonne Printemps) aber auch " Lili Marlene "(Suzi Solidor) handeln nicht selten von der Liebe.

Die körperliche Liebe haben Männer in allen Jahrhunderten immer wieder auch in Bordellen gesucht.
Der Fotograf Vee Speer zeigt im Buch Bordellschönheiten. Lagerfeld schreibt im Vorwort " Das Zwielicht in den großartigen Fotografien schöner Frauen Vee Speers lässt den Betrachter mit der gefangenen Umgebung verschmelzen und versetzt ihn in eine traumartige Vision einer oft nur billigen Realität ". Für Lagerfeld gilt, dass Lust und Schönheit bei den Fotografien Vee Speers in Bezug zueinander bleiben. Das möchte ich nach dem Studium der Fotos bestätigen.

Dem Betrachter werden fast ausschließlich Schwarz - Weiß - Bilder entgegengebracht, die mit den Chansons im Hintergrund auf geheimnisvolle Art zu leben beginnen. Die Frauen sind wirklich sehr schön. Ich habe sie heute in ihrer Nacktheit den ganzen Abend betrachtet. Die Körper sind wohlgeformt und die Brüste schauen aus wie appetitliche kleine Äpfel. Es wird der Eindruck erweckt in die 20er Jahre zurückversetzt zu sein. Die Frisuren deuten darauf hin, die Dessous, die Korsagen, aber auch die unrasierten Venushügel.
Die Augen sind Kajal umrandet. Keine der Schönen hat einen frivolen Ausdruck, alle wirken entweder sinnentrückt oder nachdenklich.

Einige Bilder deuten leicht lesbische Neigungen der Frauen an. Auf den wenigen Farbbildern tragen die Schönen rote Korsagen und schwarze Seidenstrümpfe. Ihr Blick gebietet Distanz. Betörend schön ist eine über zwei Buchseiten sich räkelnde Frau mit straff nach hinten gekämmten, zusammengebundenen Haaren und geschlossenen Augen. Ihre Lippen sind formvollendet. Ihr schöner, nackter Körper ist von einem schwarzen Spitzentuch bedeckt. Nie käme man auf die Idee hier eine Prostituierte vor sich zu haben. Hier ruht eine Göttin der Liebe.

Nur wenige Male tauchen Männer auf den Fotos auf. Der eine ist bekleidet, spricht mit zwei ihn animierenden Frauen. Man kann sich vorstellen, wie im Hintergrund französische Chansons gespielt werden. Der andere posiert mit nacktem Oberkörper allein auf einem Foto. Ein dritter Mann kniet nackt vor einer völlig bekleideten Nonne. Hier wird wohl der Madonnen -Huren - Komplex von Männern visualisiert. Aparte Frauen mit gespreizten Beinen auf Louis XVI - Sesseln...., eine sehr schöne Frau mit schwarzer Korsage, rittlings auf einem Bidet sitzend, eine andere ebenfalls mit Korsage bekleidet, schwarzen langen Handschuhen und schwarzen Seidenstrümpfen leicht nach vorne gebeugt lassen sicher die Pupillen männlicher Betrachter größer werden. Man kann das Gesicht der Schönen zumeist nur erahnen. Wenn man einen Blick erhascht, dann ist er fast immer sehr verschreckt. Bordellschöne in Paris in der 1920ern, dazu die Klänge der wundervollen Chansons, die von aller Welt geliebt werden. L`amour toujour...die große Illusion....

Sehr gut ausgewählte Chansons und traumhafte Bilder.

Empfehlenswert.


Rezension: Fado- Bildband mit 4 Audio-CDs (earBOOK) (Gebundene Ausgabe)

Das vorliegende earBook führt den Leser sowohl akustisch als auch visuell nach Portugal. Die im Buch enthaltenen 4 CDs bringen den Zuhörer den Fado näher. Fado bedeutet auf Portugiesisch " Schicksal " und wird für sehr gefühlvolle, traurig gestimmte Lieder, in denen die Liebe und der Verlust besungen werden, synonym verwendet. Der Fado, der in Portugal einst in den Armenvierteln entstand, wurde Ende der 20er Jahre des 19.Jahrhunderts gesellschaftsfähig.

Eine Fadogruppe besteht aus mindestens 3 Musikern: einem Gitarristen für die spanische Gitarre, einem für die portugiesische Gitarre und einer Fadosängerin. Zu den Musikern und Sängern, die man auf den CDs hören kann, zählen Meister wie Antonio Chainho, auch wie Paulo Braganca , Lenita Gentil , Ada de Castro, Diamantina, Filipe Duarte, Maria Jose da Guia, Nuna da Camara Pereira, Joa Braza, Maria da Fe, Ana Maria u . a. Einsteiger erhalten einen guten Überblick in diese Musikrichtung.

Der Fotograf Luis Pavao hat zwischen 1981-1986 und zwischen 1992- 1995 im beliebten Ausgehviertel Lissabons " Bairro Alto " in Kneipen und Gaststätten authentische Bilder festgehalten, die die Atmosphäre in der Fados gesungen werden dokumentieren. Nicht alle Sänger singen professionell. In einfachen Kneipen singen Fadosänger nur zum Vergnügen oder um ihren Schmerz auf diese Weise mitzuteilen. Pavao hat die Künstler bei ihrem Tun fotografiert. Die Sängerinnen sind teilweise nicht mehr jung und sehr dick. Was zu zählen scheint ist ausschließlich die Stimme.

In Hinterzimmern der Kneipen singen und spielen in die Jahre gekommene Männer den Fado, manche von Ihnen sind bereits zahnlos. Hier wird Alter ungeschminkt dokumentiert, wie man es im jetzigen Jahrtausend nur noch bei den Armen in Drittländern kennt. Modische Schick gibt es nicht. Jüngere Frauen tragen weiße Sommerschuhe, die schon lange keinen Schuster mehr gesehen haben, auf blickdichte, schwarze Strümpfe. Ältere Frauen hüllen sich in schwarze Kittelschürzen, um ihre Kleidung zu schonen. Auffallend ist, dass Männer und Frauen in jenen Jahren in Portugal offenbar in Frauen- und Männergesellschaften lebten. Die Tavernen, in denen sich die Männer abgelichtet wurden, sind in einem völlig morbiden, schlimmer noch in einem desolaten Zustand. Vor den Türen wird Fisch gegrillt, der Rotwein wird aus Flaschen getrunken, während man Domino spielt.

Die meisten Aufnahmen sind schwarz - weiß, wenige nur farbig. Hier allerdings fallen die hübschen " Azulejos " an den Wänden auf, für die das portugiesische Handwerk bekannt ist. Die Fotos verklären nichts, sondern spiegeln den traurigen Ausdruck, den diese wehmütigen, rastlosen Lieder haben. Vergessen wir nicht, dass noch lange über die Nelkenrevolution hinaus, in der die Diktatur Salazars abgeschafft und die Großgrundbesitzer enteignet wurden, Portugal das Armenhaus Europas war. Dies wird auf den Fotos drastisch dokumentiert.

Empfehlenswert.

Rezension: A Venetian Concert - Fotobildband inkl. 4 Musik-CDs (earBOOK) (Gebundene Ausgabe)

Ear Books sind meine derzeitigen Favoriten, weil durch sie mehrere Sinne zeitgleich angesprochen werden und sie sich ganz hervorragend zur Meditation aber auch zum Träumen eignen.

Das vorliegende ear Book " A Venetian Concert " beinhaltet 4 CDs mit primär italienischer Renaissance Musik der Komponisten Biagio Marini, Giovanni Battista Buanamente, Giovanni Picchi ,Dario Castello , Salome Rossi, Girolamo Frescobaldi, Giovanni Battista Fontana, Ludivico Fogliano, Paolo Scoto , Bartholomeo Trimbonico, Andrea Antico, Francesco Patavino, Giorgo Mainerio, Giovanni da Nola, Gabrielle Falamero, Johannes Hieronymus Kapsberger, Giovanni Felice Sances, Angelo Botari, Giovanni Stefani, Giovanni Battista Ricci, Guisseppe Giamberti, Vicenzo Calestini, Barabara Strozzi, Francesco Turini, Giovani Maria Trabaci, Claudio Monteverdi, Dario Castello und einigen namentlich nicht bekannten Komponisten.

Die Viola Gamba, die Blockflöte, die Querflöte und andere Instrumente aus jener Zeit verzaubern den Zuhörer und bilden den idealen musikalischen Hintergrund, um sich in die Fotografien namhafter Architekturfotografen wie Paolo Marton und Florian Monheim zu vertiefen, die dem Betrachter venezianische Villen der Spätrenaissance entgegenbringen. Auf begleitende Texte wird bei den Fotos verzichtet. Sie würden bei der Meditation letztlich auch stören.

Für das im Buch abgelichtete Umfeld wurde die Musik einst komponiert, hier hielten sich die Patrizier im Sommer auf, natürlich auch die schönsten Frauen Venedigs sowie die Maler, die Dichter und nicht zuletzt die etablierten Musiker . Sie alle lebten von ihren Mäzenen und suchten folglich der Nähe.

Die Außenfassaden der Villa Dall` Aglio , der Casa del Petrarca ( hier verbrachte der Dichter der Laura-Lyrik die Sommermonate und hier verstarb er auch) , Fassaden der Villa Spesa, der Villa Foscari, der prachtvollen Villa Poiana, die Loggia der Villa Pisna, die wunderschönen Fresken u.a. von Tiepolo und Fasalo in den Räumen dieser Villen und beeindruckende Gartenaufnahmen mit klassischen Skulpturen lassen den Rahmen erahnen, in dem die damalige Highsociety das Leben genoss.

Man sieht vor dem geistigen Auge edel bekleidete Damen die Buchswege entlang wandeln, ahnt wie die kostbaren Murano -Lüster Abendgesellschaften in weiches Licht tauchten und die Damen noch schöner machten. Beindruckend, die vielen Skulpturen auf den Dächern, die die alten Villen zu behüten scheinen, die in zartes Blau und Rosa gehüllten Innenräume und immer wieder die kunstvollen Fresken und Skulpturen, die dem Schönen in ebensolcher Weise huldigen wie die Musik aus jenen Tagen.

Während ich immer noch diesen Klängen lausche, vertiefe ich mich erneut in die beiden Fotos von Petrarcas Villa, bewundere die Fresken am offenen Kamin dort und überlege, ob er hier einst saß als ihm die Sentenz " Es ist ein großer Unterschied, ob ich etwas weiß, oder ob ich es liebe; ob ich es verstehe, oder ob ich nach ihm strebe " in den Sinn kam. Welche Erfahrungen und Gedanken mochten dieser Sentenz vorausgegangen sein?


Sehr empfehlenswert.