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Albioni -Adagio

Wer war dieser Albinoni? 

Von den Komponisten des Barock war Tomaso Giovanni Albinoni vermutlich der unabhängigste, in persönlicher und musikalischer Hinsicht

Er zog es vor, nicht im Dienste der Kirche oder irgendeines Fürsten zu arbeiten, sondern blieb Zeit seines Lebens "dilettante", d.h. ein finanziell unabhängiger Künstler, der keinem Herren Rechenschaft ablegen musste. Außer Kammermusik für verschiedene Besetzungen komponierte er mindestens 80 Opern

Albinoni wurde am 14.6.1671 als Sohn eines wohlhabenden Papierhändlers und Großgrundbesitzers geboren. Wer ihm den ersten Musikunterricht gab, ist nicht bekannt. Eine gewisse Sorglosigkeit seiner frühen Kompositionen lässt aber vermuten , dass er sich sein musikalisches Wissen selbst aneignete.

Als er gerade 20 Jahre alt war wurden seine ersten Sonaten veröffentlicht und seine erste Oper in der Heimatstadt Venedig uraufgeführt. Schon bald nach 1700 begannen sich andere italienische Städte für seine Opern zu interessieren, von denen der Komponist inzwischen ein bis zwei pro Jahr schrieb. Er lebte eine Zeitlang in Florenz.

Als Albinoni nach dem Tod seines Vaters einen Teil seines beachtlichen Vermögens erbte, kehrte er nach Venedig zurück und wandte sich auch ganz und gar der Musik zu.  Gemeinsam mit seiner Frau, die den Unterricht leitete, eröffnete er eine Gesangsschule.

Zu dieser Zeit wurden Albinonis Opern und Konzerte auch außerhalb Italiens immer populärer.

Nachdem seine Gattin starb endete die enge Bindung an seine italienische Heimat. Nun setzte er seine Karriere im europäischen Ausland fort. Er leitete in verschiedenen Städten zahlreiche Aufführungen seiner Opern. Im Alter von 79 Jahren verstarb der Komponist, dessen Musik stets ausgewogen und durch lange Melodienbögen, pulsierende Rhythmen und einer Neigung zu Wiederholungen gekennzeichnet ist. Albinonis Stärken liegen, so liest man allerorts, in einer formalen und thematischen Klarheit, sowie in einem melodischen Erfindungsreichtum. 

Das Adagio in G minor für Streicher und Orgel hat eine geheimnisvolle, zeitlose Qualität. Es ist Musik für die Ewigkeit. Alle weiteren 18 Stücke berühren nach meinem Gefühl die Seele in ähnlicher Weise, wie das berühmte Adagio in G minor. Der zarte Klang im Adagio non troppo Op 9,5 ist besonders bewegend. Dieser erinnert mich an ein Gemälde von Turner mit dem Titel "La Dogana di Mare und S. Giorgio Maggiore in Venedig . 

Das Gemälde gibt visuell die Stimmung wieder, deren man sich im Adagio non troppo erfreuen kann. Man wird fortgetragen an einen Ort, wo Zeit ohne Bedeutung ist. Man bewegt sich in einem scheinbar endlosen Traum, wenn auch nur für kurze Weile. 

Empfehlenswert.

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