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Rezension: A Venetian Concert - Fotobildband inkl. 4 Musik-CDs (earBOOK) (Gebundene Ausgabe)

Ear Books sind meine derzeitigen Favoriten, weil durch sie mehrere Sinne zeitgleich angesprochen werden und sie sich ganz hervorragend zur Meditation aber auch zum Träumen eignen.

Das vorliegende ear Book " A Venetian Concert " beinhaltet 4 CDs mit primär italienischer Renaissance Musik der Komponisten Biagio Marini, Giovanni Battista Buanamente, Giovanni Picchi ,Dario Castello , Salome Rossi, Girolamo Frescobaldi, Giovanni Battista Fontana, Ludivico Fogliano, Paolo Scoto , Bartholomeo Trimbonico, Andrea Antico, Francesco Patavino, Giorgo Mainerio, Giovanni da Nola, Gabrielle Falamero, Johannes Hieronymus Kapsberger, Giovanni Felice Sances, Angelo Botari, Giovanni Stefani, Giovanni Battista Ricci, Guisseppe Giamberti, Vicenzo Calestini, Barabara Strozzi, Francesco Turini, Giovani Maria Trabaci, Claudio Monteverdi, Dario Castello und einigen namentlich nicht bekannten Komponisten.

Die Viola Gamba, die Blockflöte, die Querflöte und andere Instrumente aus jener Zeit verzaubern den Zuhörer und bilden den idealen musikalischen Hintergrund, um sich in die Fotografien namhafter Architekturfotografen wie Paolo Marton und Florian Monheim zu vertiefen, die dem Betrachter venezianische Villen der Spätrenaissance entgegenbringen. Auf begleitende Texte wird bei den Fotos verzichtet. Sie würden bei der Meditation letztlich auch stören.

Für das im Buch abgelichtete Umfeld wurde die Musik einst komponiert, hier hielten sich die Patrizier im Sommer auf, natürlich auch die schönsten Frauen Venedigs sowie die Maler, die Dichter und nicht zuletzt die etablierten Musiker . Sie alle lebten von ihren Mäzenen und suchten folglich der Nähe.

Die Außenfassaden der Villa Dall` Aglio , der Casa del Petrarca ( hier verbrachte der Dichter der Laura-Lyrik die Sommermonate und hier verstarb er auch) , Fassaden der Villa Spesa, der Villa Foscari, der prachtvollen Villa Poiana, die Loggia der Villa Pisna, die wunderschönen Fresken u.a. von Tiepolo und Fasalo in den Räumen dieser Villen und beeindruckende Gartenaufnahmen mit klassischen Skulpturen lassen den Rahmen erahnen, in dem die damalige Highsociety das Leben genoss.

Man sieht vor dem geistigen Auge edel bekleidete Damen die Buchswege entlang wandeln, ahnt wie die kostbaren Murano -Lüster Abendgesellschaften in weiches Licht tauchten und die Damen noch schöner machten. Beindruckend, die vielen Skulpturen auf den Dächern, die die alten Villen zu behüten scheinen, die in zartes Blau und Rosa gehüllten Innenräume und immer wieder die kunstvollen Fresken und Skulpturen, die dem Schönen in ebensolcher Weise huldigen wie die Musik aus jenen Tagen.

Während ich immer noch diesen Klängen lausche, vertiefe ich mich erneut in die beiden Fotos von Petrarcas Villa, bewundere die Fresken am offenen Kamin dort und überlege, ob er hier einst saß als ihm die Sentenz " Es ist ein großer Unterschied, ob ich etwas weiß, oder ob ich es liebe; ob ich es verstehe, oder ob ich nach ihm strebe " in den Sinn kam. Welche Erfahrungen und Gedanken mochten dieser Sentenz vorausgegangen sein?


Sehr empfehlenswert.


 

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