Maurice Ravel (1875-1937) galt als ein eleganter, kultivierter Gourmet der Pariser Musikwelt. Er trug mit seinen gefälligen, präzisen, aber höchst eigenständigen Kompositionen dazu bei, der französischen Musik den Weg ins 20. Jahrhundert zu ebnen.
Dem "Bolero" liegt eine einzige lange Melodie zugrunde, die sich in zwei Teile gliedert und durch ein ausgedehntes Crescendo immer wieder wiederholt wird. Die einzige Veränderung besteht im Umfang der Besetzung und in den wechselnden Klangfarben des Orchesters. Sogar der Begleitrhythmus und (bis kurz vor Schluß) die Tonart ändern sich nicht. Es scheint wie ein Experiment über das Anwachsen von Spannung. Dies verleiht den Klängen höchst erotische anmutende Komponenten.
Die Orchestermusik von Claude Debussy (1862-1918) ist farbenprächtig und sinnlich. Sie spricht Verstand und Gefühl gleichermaßen an. Sein "La mer" kann man wohl mit Recht als Klanggemälde bezeichnen. In "a mer" malt Debussy die sich immer wieder verändernden Stimmen und Charaktere des Meeres. Er verwendet die Farben des Orchesters, um ein Bild in Tönen heraufzubeschwören.
In "Prelude a l`apres- midi d`un faune" eröffnet Debussy einen neuen Abschnitt in der Musik. Die verfeinerten Klänge, die traumhafte Stimmung und das Vertrauen auf eine schöne Musik- das alles haben andere Komponisten zwar auch schon früher eingesetzt, aber nie zuvor dienten diese Elemente als Grundlage für ein ganzes Orchesterwerk. Diese Komposition zeigt alle Merkmale von Debussys reifem Stil, wie die silbrigen schweifenden Melodien, die Flöte, die Oboe gegen den schimmernden Hintergrund der Streicher vortragen und das Unterdrücken eines regelmäßigen Grundschlages.
Wundervolle Kompositionen, von den Berliner Philharmonikern und der Leitung von Herbert von Karajan ganz ausgezeichnet gespielt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen