Während ich im Hintergrund diese wunderschönen Lieder aus der italienischen Renaissance höre, schaue ich mir schon eine Weile lang- völlig fasziniert- eine Fotographie von Michelangelo Buonarottis Kunstwerk "David" an.
Das Hochrenaissance-Genie Michelangelo (1474-1564) lebte zu der Zeit in Florenz als die auf der CD zu hörenden Musik komponiert und die lyrischen Liedertexte verfasst wurden. Vielleicht hat den Meister genau diese Musik dazu inspiriert- den bestaussehensten Mann aller Zeiten in Mamor zu meißeln. David ist das Ideal eines wohlgestalteten Adams, eindeutig. Einfach überirdisch schön.
Wieviele Frauen mögen im Laufe der Jahrhunderte versucht haben Liebe lächelnd Leben in diese Mamorgestalt zu fächeln. Bislang ist es keiner einzigen gelungen, vielleicht hätte Schillers Laura es vermocht....
So blieb die Sehnsucht .....
Michelangelo thematisiert diese Sehnsucht in einem Sonett:
Könnt ich die Sehnsucht
Könnt ich die Sehnsucht , die das Denken reinigt,
Weil sie das Ewige erstrebt, verkünden!Voll Mitleid müsste es mir den verbünden,
Der in der Liebe Reich mich grausam peinigt
Doch weil die Seele nach des Himmels Weise
Unsterblich lebt, indes der Leib muss schwindenKann Sinnlichkeit allein nie Worte finden
Darin, was sie nicht fasst, sich ganz erweise
Wie konnte der darum ein reines Sehnen
Begreifen, das ein liebend Herz durchdrangDer nur sein eignes Selbst im andern sieht?
Mit ihm den ganzen Tag in Freude auszudehnen,
Versagt der Freund, weil Lüge ihn bezwang
Selbst Lügner wird, wer vor der Wahrheit flieht.
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